Freibad: Nur die Preise sind neu

Die Ideen für einen neuen Kiosk und eine Solewasser-Anlage und sind vom Tisch.

<strong>Sprockhövel. Auch wenn das Wetter nicht gerade an Freibad denken lässt, werden traditionell im Spätherbst die Bedingungen für die neue Saison festgezurrt. Über Möglichkeiten einer Attraktivitätssteigerung hatte der Arbeitskreis Freibad im Vorfeld diskutiert. Im Sportausschuss blieb davon aber nur eine leichte Veränderung der Eintrittsgebühren übrig, die zum Beschluss an den Rat empfohlen wurde. Die Erwachsenen-Karten etwas teurer, die für Jugendliche günstiger - das sind die Eckpunkte des Vorschlags (siehe Kasten), der bei gleicher Besucherzahl annähernd gleiche Einnahmen garantieren soll.

Hohes Einnahmeminus in der Katastrophensaison 2007

Der Vorschlag der Zentralen Gebäudebewirtschaftung (ZGS), bis auf Familienkarte und Ermäßigungen alle Preise leicht zu senken, wurde abgelehnt, da bei gleicher Besucherzahl die Einnahmen um neun Prozent sinken würden. "Es kann nicht sein, dass in Zeiten steigenden Energiekosten die Stadt auf Einnahmen verzichtet”, sagte Dietmar Bierenbreier (SPD) stellvertretend für fast alle Ausschussmitglieder. Größter Anreiz ist ohnehin das Wetter, wie Britta Altenhein (Grüne) angesichts der diesjährigen Katastrophensaison bemerkte. Mit rund 41000 Euro erreichten die Einnahmen aus den Eintrittsgeldern bei weitem nicht die Hälfte der leicht überdurchschnittlichen Vorsaison (100 000 Euro).Daran allein und an hohen Energiekosten kann es allerdings nicht liegen, dass die Freibadkosten im neuen Haushaltsplan für 2008 mit 500 000 Euro angegeben werden, gut 150 000 höher als bisher angenommen. "Das liegt wohl an der Rechenweise des NKF" (Neues Kommunales Finanzmanagement d. Red ), "auf jeden Fall sind da jetzt alle Kosten von Personal über Betriebkosten bis Unterhaltung drin”, sagte ZGS-Chef Ralph Holtze und wusste keine weitere Erklärung. Über mögliche Einsparpotentiale wollte bis auf Britta Altenhein aber niemand reden. "Das haben wir schon zu Genüge getan und es ist nichts dabei herausgekommen”, sagte die Ausschussvorsitzende Rita Gehner(CDU). Keine Chance auf Realisierung hat eine im Arbeitskreis Freibad diskutierte Umstellung auf Solewasserbetrieb. "Die Technik würde 800 000 Euro kosten”, sagte Ralph Holtze. Fachleute hätten da eher geraten, bei Bedarf eine neue Filter- und Chlorierungsanlage anzuschaffen (30 000 bis 50000Euro). Noch tut es allerdings der 50 Jahre alte Sandfilter. Abgelehnt wurden auch Überlegungen, den Kiosk neben das Planschbecken zur Mühlenstraße hin zu verlegen, um einen Außenverkauf zu gewährleisten sowie den Eingang zum Sportplatz hin zu verlegen. Die Investitionen stehen nach Ansicht der Politiker in keinem Verhältnis zum zu erwartenden Nutzen. So bleibt es an Neuerungen für kommende Saison vermutlich nur bei einer Beheizung des Kinderplanschbeckens. Der Freibadförderverein will mit Sponsorenhilfe eine Luft-Wasser-Wärmepumpe anschaffen. "Die Planungen für den Einbau müssen jetzt allerdings langsam festgezurrt werden, sonst wird es eng”, mahnt der Vorsitzende Kurt Offermann. Dass Handlungsbedarf besteht, daran gibt es keinen Zweifel. Als negativer Rekordwert waren in diesem Jahr einmal 12Grad Celsius im Planschbecken gemessen worden.

Geplante neue EINTRITTSPREISE

In Klammern: bisherige Gebühren

Tageskarte Erwachsene: 3,50 Euro (3,20), ermäßigt 2 Euro (1,90); Kinder und Jugendliche von 4 bis 18 Jahren: 1,50 Euro (1,90); Familien 9Euro (8,50), erm. 6Euro (bleibt).

Zehnerkarten: Erw.: 30 Euro (29,40), ermäßigt 17 (16,30); Ki. u. Jugendl.13 Euro (16,30).

Saisonkarten: Erw. 90 Euro (91,30), ermäßigt 50 (45,70); Ki. u. Jugendl. 40 Euro (45,70); Familien 180 (181,30), ermäß. 90 (91,30).

Vorverkauf Möglichst soll es noch vor Weihnachten einen Vorverkauf (zehn Prozent Ermäßigung) geben. Erst muss die neue Gebührenordnung aber am 13. Dezember durch den Rat.