Orchideenwiese Ehrung für das vergessene Paradies

Die UN würdigt Naturschutz-Projek zum Erhalt einer Orchideenwiese am Autobahnkreuz Wuppertal-Nord.

Foto: Anna Schwartz

Sprockhövel. Für sein Projekt mit dem programmatischen Namen „Das vergessene Paradies“ ist der Arbeitskreis Natur- und Umweltschutz (ANU) im südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis jetzt gewürdigt worden. Bürgermeister Ulli Winkelmann überreichte im Rathaus eine Urkunde, ein Auszeichnungsschild und einen „Vielfalts-Baum“ an Vertreter des Vereins.

Ihr Einsatz zum Erhalt einer Orchideenwiese am Autobahnkreuz Wuppertal-Nord wurde damit als offizielles Projekt der UN-Dekade „Biologische Vielfalt“ ausgezeichnet. Durch den Einsatz des 1990 gegründeten Verein sei „ein Kleinod“ gerettet und ein Beispiel zum Erhalt der biologischen Vielfalt gesetzt worden, sagte der Bürgermeister.

Den Standort der Fläche möchte der ANU nicht näher verraten — um nicht ungebetene Besucher anzulocken. Die Wiese liegt unweit der Ortslage „Paradies“, dort befand sich früher das einzige Moor im Kreis, das Hellmannsbruch. 1958 wurde das Moor im Zuge der Bauarbeiten für das Autobahnkreuz trockengelegt. Durch das Engagement des Vereins und seiner derzeit etwa 40 Mitglieder konnte immerhin ein kleiner Rest davon erhalten bleiben.

Auf der etwa drei Hektar großen Wiese finden sich zwei Orchideenarten — das Gefleckte Knabenkraut und die Breitblättrige Stendelwurz — sowie zahlreiche weitere Pflanzen- und Tierarten. So gibt es dort Waldeidechsen, Blindschleichen oder Grasfrösche.

Die meisten Einsätze hätten der Verein und seine Unterstützer im Spätsommer, wenn die Orchideen blühen, und im Winter, wenn die Gehölze beschnitten werden, sagte Michael Schüngel. Er hatte stellvertretend für den ANU die Auszeichnung übernommen.