EN-Kreis: Startschuss für NRWeltoffen ist gefallen
Vertreter von Kreisverwaltung, Gemeinden und Volkshochschulen berieten in Schwelm über mögliche Projekte gegen Rassismus.
EN-Kreis. „Auch wenn in unseren Städten bisher nur vereinzelt Vorfälle mit rechtsextremen oder rassistischen Hintergrund bekannt geworden sind, sollte uns das nicht dazu verleiten, die Hände in den Schoß zu legen. Mit den 140 000 Euro aus dem Landesprogramm NRWeltoffen sind wir bis Ende 2018 in der Lage, lokale Handlungskonzepte gegen Auswüchse dieser Unart zu entwickeln“, erklärte Landrat Olaf Schade, der die Auftaktveranstaltung für „NRWeltoffen im Ennepe-Ruhr-Kreis“ dazu nutzte, um die Bedeutung des Projektes zu betonen.
Der Einladung in das Schwelmer Ibach-Haus waren 100 Akteure aus Politik, Verwaltung, Verbänden und Migrantenorganisationen sowie interessierte Bürger gefolgt. Sie erfuhren: Als Partner setzt der Ennepe-Ruhr-Kreis auf die drei Volkshochschulen in Hattingen, Witten/Wetter/Herdecke und Ennepe-Ruhr-Süd. „Wir sind Werkstätten der Demokratie und stehen für eine offene Gesellschaft. Politische Bildung und das Beschäftigen mit Rassismus und Rechtsextremismus gehören seit Jahrzehnten zu dem, womit wir uns besonders beschäftigen“, machten die VHS-Vertreter deutlich.
Klare Zeichen gegen Ausgrenzung und für Vielfalt, Toleranz und Weltoffenheit — diese Ziele verbindet die Landesregierung mit „NRWeltoffen“. Es gehe darum, das positive und respektvolle Miteinander zu fördern und gleichzeitig Angriffen auf Geflüchtete und ihre Unterkünfte, Hassbotschaften in sozialen Netzwerken sowie Parolen rechtspopulistischer Parteien entschieden entgegen zu treten.
„Bei uns in Nordrhein-Westfalen leben Menschen unterschiedlicher Kulturen, Religionen und Weltanschauungen friedlich zusammen. Tragen Sie hier vor Ort ihren Teil dazu bei, anderen Tendenzen das Wasser abzugraben. Entwickeln Sie dafür weitere Ideen, zeigen Sie Ihren Mitbürgern in den neun Städten des Kreises auf, wie man sich einmischen kann und wo man dagegen halten muss“, lud Volker Seidel von der Landeskoordinierungsstelle gegen Rechtsextremismus die Teilnehmer ein.
Wie das im Ennepe-Ruhr-Kreis aussehen kann und was in die Handlungskonzepte aufgenommen werden soll, darüber wird in den nächsten Wochen und Monaten diskutiert werden. „Bis Ende Juni sind regionale Workshops in Ennepetal, Hattingen und Witten geplant“, kündigten Hrund Eysteinsdóttir, Susanne Klönne und Wilfried Korngiebel als Projektverantwortliche der drei Volkshochschulen an.
Beeindruckt zeigten sich die Gäste im Ibach-Haus von den Auszügen aus dem Theaterstück „Hallo Nazi“ von Lutz Hübner und Sarah Nemitz. Die Inszenierung mit jungen Schauspielern des lutzhagen Theaters zeigte, wie wichtig es auch heute noch ist, Rechtsextremismus und Rassismus wehrhaft zu begegnen. Im Anschluss an die Aufführung stellte Regisseur Werner Hahn die Biografien der drei Schauspieler Mark Tumba, Najib El-Chartouni und Fynn Engelkes vor. Red