EU-Förderprogramm: Herzkamp bewirbt sich

Das Programm "Leader" soll die Entwicklung des ländlichen Raumes unterstützen. Am Montagabend gab es erste Infos zu Bedingungen und zur Bewerbung.

EU-Förderprogramm: Herzkamp bewirbt sich
Foto: Gerhard Bartsch

Herzkamp. Mit dem sogenannten “Leader”-Programm fördert die Europäische Union die Zusammenarbeit von Kommunen zur Entwicklung des ländlichen Raums. Wie das funktioniert, war Thema einer Informationsveranstaltung, zu der die Bürgergemeinschaft Herzkamp am Montagabend eingeladen hatte. „So viel Geld an uns vorbei gehen zu lassen, wäre schlecht. Wir werden es auf jeden Fall angehen”, lautete das begeisterte Fazit von Bürgermeister Ulli Winkelmann am Ende des Abends.

Zuvor hatte Heinrich Nolte, Altbürgermeister der Kleinstadt Medebach im Hochsauerlandkreis, mit viel Herzblut von den Erfahrungen einer der zwölf geförderten Regionen in NRW berichtet. Voraussetzung für eine Förderung ist, dass sich Kommunen zu Regionen zusammenfinden und geförderte Orte dem ländlichen Raum zuzuordnen sind.

Mindestens 40 000 Einwohner müssen in einer solchen Region wohnen, die unabhängig von Stadt- oder Kreisgrenzen gebildet werden kann. Alle Teile einer Region müssen durch ein Thema verbunden sein, die Projekte überörtliche Bedeutung haben.

Weitere Voraussetzung ist, dass die geförderten Projekte von den Bürgern entwickelt und realisiert werden. Die beteiligten Kommunen müssen Eigenmittel beisteuern — diese können auch durch private Investitionen oder anderweitige Förderungen aufgebracht werden.

„Das Spannende bei Leader ist, dass da Wege gegangen werden können, die sonst nicht möglich sind”, sagte Heinrich Nolte. Als Beispiele für gelungene Projekte nannte er unter anderem die Einrichtung einer gemeinsamen Ausbildungswerkstatt durch mehrere Unternehmen aus verschiedenen Orten, den Umbau einer ehemaligen Schule zu einem Bürgerhaus und mehrere ehrenamtlich betriebene Dorfkneipen in Orten, in denen die letzten Gaststätten geschlossen hatten.

Da der Bewerbungszeitraum für die nächste Förderperiode erst im Herbst beginnt, besteht die Möglichkeit, die erforderlichen Absprachen zwischen den Städten zu treffen. „Sie haben eine Zweidrittelchance, ausgewählt zu werden und Sie können viel gewinnen”, sagte Andreas Pletziger, der zuständige Dezernent der Bezirksregierung Arnsberg, und legte den Sprockhövelern eine Teilnahme ans Herz. Wichtig sei, die Bürger frühzeitig einzubinden. Gerlinde Honke-Feuerstack von der Bürgergemeinschaft Herzkamp: „So wie es aussieht, tut sich was. Wir wollen den Leader-Prozess in Bewegung bringen.“