Evangelischer Chor: 60 Stimmen begleiten das Gemeindeleben

Haßlinghauser Kirchenchor wurde 1923 gegründet. In diesem Jahr gibt es wieder vier Konzerte.

Haßlinghausen. Genau am Donnerstag vor 90 Jahren, am 17. Januar 1923, wurden die Wurzeln des evangelischen Kirchenchors Haßlinghausen gelegt. Entnehmen kann man diese Information einer Urkunde, die der Chor zu seinem 25-jährigen Jubiläum vom Landesverband der evangelischen Kirchenchöre bekam. Über die Anfangsjahre weiß man heute im Chor allerdings nicht mehr viel.

Der erste Chorleiter hieß Hölken, sein Nachfolger wurde Rektor Hinz, der zugleich Rektor der Grundschule war. Etwa ab 1961 bis 2006 leitete der Organist der Gemeinde, Klaus Backhaus, den Chor. Bis dahin beschränkte sich das Repertoire auf klassische und geistliche Literatur. Heute sind bei den Konzerten „immer wieder peppige oder jazzige Stücke dabei, wo so mancher Fuß mitwippt“, erzählt die Vorsitzende Steffi Knothe.

Im Jahr 2006 erfolgte dann eine entscheidende Wendung, als der heutige Chorleiter Werner Altenhein von Blankenstein nach Haßlinghausen wechselte und eine ganze Reihe von Sängerinnen und Sängern ihm folgte und fortan den Haßlinghauser Chor unterstützte.

Zu den Besonderheiten des Chorlebens gehörten immer die Reisen. Ziele waren unter anderem Wien, Paris, Salzburg, Berlin und Prag. Heute hat der Chor annähernd 60 Mitglieder. „Dieses Jahr soll etwas ganz Besonderem für die Mitglieder — und natürlich auch die Besucher werden“, kündigt Steffi Knothe an. Höhepunkte werden sicher die traditionellen Sommerkonzerte und die Weihnachtskonzerte sein. Auch eine Chorreise nach Würzburg ist in der Planung.

Neben den großen Konzerten leistet der Chor auch seinen Dienst in der Evangelischen Kirchengemeinde, in der er beispielsweise im Karfreitagsgottesdienst, bei Konfirmationen oder am Erntedankfest auftritt.

Grundlage der Chorarbeit ist, dass der Leiter für die Auftritte keine Werke auswählt, die für die Sänger nicht erreichbar sind. Dennoch gehören auch Ausschnitte aus großen Oratorien zum Repertoire, für die Sonderproben eingeplant werden müssen. „Der Erfolg und das besondere Gefühl nach einem Konzert, etwas Besonderes geschafft zu haben, geben uns jedoch immer wieder recht. Für jemanden, der so etwas noch nicht erlebt hat, ist es schwer, diese Stimmung zu beschreiben“, sagt Steffi Knothe, die auch noch aus einem anderen Grund ihren Chorleiter lobt: „Ohne sein Charisma wäre es bestimmt schwer geworden, den Zusammenschluss der beiden Chöre so erfolgreich zu gestalten.“