Familien und Freunde packen beim Erntedankmarkt mit an

Viele Gruppen engagieren sich beim traditionellen Erntedank-Markt.

Foto: Gerhard Bartsch

Herzkamp. Hannes Kück (5) packt beim Erntedank-Markt am Feuerwehrhaus in Herzkamp mit an. Die Äpfel wirft er in eine Art Schreddermaschine. Dann dreht er kräftig an dem großen Rad, damit sich die Walzen bewegen. Unten fallen Apfelschnitzel raus, die dann gleich in die Saftpresse geworfen werden.

Michael Bald von der Bürgergemeinschaft Herzkamp dreht einen großen Stößel in den Safttrog. Endlich fließt der goldene Saft. Und zwar direkt in die Kannen, welche Schützenkönigin Carina Gindrig in ihren Händen hält. Gleich danach werden sie an den Verkaufstisch gereicht.

Ingrid Orthen und Katharina Weber sind begeistert: „Der schmeckt fantastisch.“ Da sind sich die Horatherinnen einig. „Der ist überhaupt nicht mit dem Saft aus dem Supermarkt zu vergleichen.“

Auch in diesem Jahr verkaufen die Bauern beim Markt wieder ihre Produkte. Es gibt frisch geerntete Kartoffeln, eingekochte Marmeladen, Liköre, geräucherte Forellen oder selbstgemachte Würste. Alles von den Feldern, aus den Gärten und Teichen rund um Herzkamp. „Das ist einfach Tradition“, sagt Besucherin Marianne Kreiskott.

Ein Abschluss ist es auch für Pfarrer Kai Hegemann. Das letzte Mal hat er mit der Gemeinde den Markt organisiert. Ende Oktober wird er seine neue Stelle in seiner Heimat Soest antreten. „Mein erster Gottesdienst 1996 als Vikar war auch zum Erntedank in Herzkamp.“ Natürlich sei er da heute ein bisschen wehmütig. „Es ist toll, wie viele Gruppen hier zusammen agieren. Auch wenn jede Gruppe ihr eigenes Leben führt, herrscht hier Zusammenhalt.“

Und der ist besonders an dem Apfelsaftstand zu spüren. „Es ist eine Gemeinschaftsaktion von allen Gruppen im Dorf“, sagt Christina Becker-Kück. Die Äpfel stammen aus Gerlinde Honke-Feuerstacks Garten an der Barmer Straße. „Einen Nachmittag lang haben wir mit der ganzen Familie und Freunden die Bäume geschüttelt und die kleinen Äpfel geerntet“, sagt Dorfbewohnerin Tanja Berghaus. Je nachdem, wie voll das Spenden-Töpfchen wird, sind vielleicht zwei neue Kastanien für den Kirchenplatz drin.