Feuer in der Entsorgungshalle: Löschzüge proben den Ernstfall
Retter aus Gennebreck und Elfringhausen an der Elberfelder Straße im Einsatz.
Sprockhövel. Es ist sieben Uhr. Langsam bricht Dunkelheit über Sprockhövel herein. Regen nieselt auf den dunklen Asphalt. Es ist kalt, trüb und grau. Doch plötzlich stört ein Notruf bei der Freiwilligen Feuerwehr Sprockhövel (Löschzug Gennebreck) die scheinbare Ruhe: „Aus den Rollgittern der Entsorgungshalle steigt Qualm. Das sieht nach einem Brand aus.“
Dann geht alles ganz schnell — an der Entsorgungshalle der Firma Heintke an der Elberfelder Straße rücken Löschfahrzeuge und Einsatzkräfte an. Zusammen mit dem Löschzug Elfringhausen der Hattinger Feuerwehr soll die Situation schnell unter Kontrolle gebracht werden.
Doch an dieser Stelle muss Entwarnung gegeben werden: Was sich am Freitagabend an der Elberfelder Straße (Ecke Barmer Straße) abspielte, war kein großer Brandeinsatz, sondern eine überörtliche Übung der Feuerwehr. Auch nach Jahrzehnten der Zusammenarbeit ist Ulrich Scherenberg, Zugführer der Löscheinheit Elfringhausen, angesichts der realistischen Simulation überzeugt: „Wir müssen die Handgriffe für den Ernstfall proben.“
Am Unglücksort angekommen, belegen ein Mannschaftswagen, zwei Löschfahrzeuge und ein Tanklöschfahrzeug den Parkplatz vor der qualmenden Halle. Der Löschzug Gennebreck ist zuerst vor Ort. Zugführer Reinhard Spennemann übernimmt den Einsatz. Die Diagnose: Ein Brand in der Halle und eine verletzte Person (heute eine Puppe), die in der Halle eingeschlossen ist. Schnell ist der Ablauf der Löschaktion klar: Zunächst muss die Person gerettet werden, dann können Löscharbeiten durchgeführt werden. Ein erster sogenannter Angriffstrupp wagt sich in die Halle.
Dort sieht man sprichwörtlich die Hand vor Augen nicht mehr. Dichter Rauch verdunkelt den Raum: „Den haben wir heute mittels einer Nebelmaschine simuliert. Das funktioniert gut“, erklärt Arno Peters vom Löschzug Gennebreck. Parallel rücken weitere Einsatzkräfte an: Die Wasserversorgung muss aufgebaut werden.
In der Halle sind die Einsatzkräfte trotz Schutzkleidung Höchsttemperaturen von bis zu 60 Grad ausgesetzt.
Auch auf die Atemschutzmaske muss geachtet werden: Der Sauerstoff reicht nur für 30 Minuten. Zwei Angriffstrupps müssen mit Wärmebildkameras durch die Halle kriechen. Dann ist die Personenrettung erfolgt. „Die Übung war heute schwer. Überall lagen Materialien herum, es war unübersichtlich“, fasst Franz Wultschnig zusammen.