Lokale Agenda: Mehr Photovoltaik auf Dächern
Energiesparen: Ralph Holtze diskutierte mit der Lokalen Agenda.
Sprockhövel. Nachhaltigkeit steht an oberster Position des Handlungsprogramms, das mit „Agenda 21“ überschrieben ist. Sprockhövels Lokale Agenda 21 hatte deshalb den kommunalen Klimaschutz zum Thema einer Fragerunde im Stadtarchiv gemacht. Ralph Holtze, Leiter des Zentralen Gebäudemanagements der Stadt Sprockhövel (ZGS), stellte die bisherigen Entwicklungen in der Stadt vor.
Flaggschiff seiner Präsentation waren die energetischen Investitionen in Rathaus und Turnhalle samt Lehrschwimmbad. Durch Einsatz eines Blockheizkraftwerks können dort jährlich 350 000 Kilowattstunden eingespart werden. Im Haushalt schlägt dies mit einer Ersparnis von bis zu 22 000 Euro zu Buche. Freilich handele es sich bei dieser Berechnung um eine Momentaufnahme, die sich bei veränderter Witterung verlagern könne.
Während die Rathaussanierung bereits eine Entlastung der Umwelt um 95 Tonnen Kohlendioxid darstellt, spart die Sanierung von sieben Großgebäuden einschließlich Schulen und Glückaufhalle imposante 485 Tonnen pro Jahr. Für die Stadtkasse bedeutet das eine Verringerung der Ausgaben um 100 000 Euro. Weitere 10 000 Euro Ersparnis ergibt sich aus Kleinmaßnahmen.
Energiesparleuchten in Schulen und der Glückauf-Halle ergeben in Verbindung mit Bewegungsmeldern nochmals 50 000 Euro. Deutlich wird bei diesen Rechnungen, dass der Klimaschutzgedanke stets in Verbindung mit Fragen der Wirtschaftlichkeit diskutiert wird. So verhält es sich auch beim Sportplatz am Landringhauser Weg, wo ZGS und AVU mit Mitteln aus dem Grünstrom-Topf Photovoltaikanlagen auf den Dächern installieren konnten.
Mit der Bürgerenergiegenossenschaft und der Sparkasse sondiert die ZGS derzeit Möglichkeiten, weitere Dächer entsprechend auszurüsten. 16 000 Quadratmeter kämen in Betracht, was der Umwelt zweifellos Gewinn brächte. Immer wieder aber setzt der städtische Haushalt Grenzen — immerhin in einer Kommune mit sehr vielen betuchten Bürgern.
Karin Hockamp von der Lokalen Agenda war zufrieden mit der Veranstaltung. „Es war schon sehr interessant.“ Allerdings haderte sie mit der Beteiligung: Nicht einmal 20 Besucher waren da. „Und das sind halt immer die Gleichen.“