Ganz Herzkamp feierte Tradition und Moderne

Zahlreiche Besucher und beste Stimmung gab es am Wochenende beim Schützen-und- Heimatfest.

Herzkamp. Dass sich manche Gegensätze gut vereinen lassen, bewies das jährliche Schützen- und Heimatfest in Herzkamp: Dort trafen am Wochenende Köln auf Tirol, Alt auf Jung und Tradition auf Moderne. Hunderte Besucher feierten sowohl den Auftritt der Kölner Partyband De Räuber als auch die traditionelle Musikkapelle Arzl.

Der eigentliche Höhepunkt des Schützenfestes fand für viele bereits am Freitag statt: Nachdem die Gruppe Heavens Club vom Niederrhein die Stimmung der Gäste angeheizt hatte, schunkelte und sang beim Auftritt von De Räuber fast jeder im Festzelt. Die Stimmung war so gut, dass einige Kommunalpolitiker am Samstag nicht aufgrund des anstrengenden Wahlkampfes heiser waren, sondern eben wegen der Kölner Band. "Die Räuber waren großartig", befand auch Festzelt-Urgestein Rosi Meier, die bereits "seit Jahrzehnten" das Schützenfest besucht.

Während sich die Dorfjugend vor allem am Autoscooter sammelte, stand der Samstag zunächst im Zeichen der Tradition. Das 52. Schützenfest bedeutet nämlich auch die 50-jährige Freundschaft mit der Musikkapelle Arzl. Die hatte der ehemalige erste Vorsitzende des Schützenvereins, August Wittenius, 1959 bei einem Urlaub in Tirol entdeckt. Seitdem gibt es regelmäßig gegenseitige Besuche. Zur Feier des Jubiläums reiste erstmals wieder die ganze Kapelle an, um Herzkamp mit Volks- und Marschmusik zu unterhalten.

Nach dem traditionellen Teil inklusive Einmarsch der Schützen übernahm aber schnell wieder die Partyfraktion das Festzelt: Ein DJ-Ötzi-Double brachte die Menge zum kochen - und passte als "Anton aus Tirol" auch gut zu den musikalischen Gästen aus Österreich. Einige Sorgen bereitete den Veranstaltern lediglich die starke Veranstaltungs-Konkurrenz in der Umgebung: das Nightlife-Shopping in Haßlinghausen (siehe oben) und das Altstadtfest in Hattingen lockten am Samstag ebenfalls viele Besucher an. "Der Vorverkauf hätte besser laufen können", sagte Manuel Krebs vom Schützenverein. Mit der Feier selbst war er nach eigenen Angaben dann aber trotzdem sehr zufrieden: "Das war der Hammer."

Trotz der beiden langen Nächte zuvor fanden sich gestern alle Schützen zum Umzug durch das Dorf ein, schließlich wollten alle Vereinsmitglieder Brigitte Rum die Ehre erweisen. Beim Königsschießen zwei Wochen zuvor hatte sie den Vogel abgeschossen und wurde deshalb am Sonntagnachmittag zur neuen Schützenkönigin gekrönt.

Während der Zeremonie waren sich die Schützenbrüder einig: Das Herzkamper Schützen- und Heimatfest war mit seiner Mischung aus Schützen-Tradition und moderner Party ein voller Erfolg.