Niedersprockhövel/Konzert: Jugendbrass liefert gute Show
Ismael Klein, Stadtmarketingchef, begrüßt die Jugendbrassband in der Glückaufhalle.
Niedersprockhövel. "Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen", war Helmut Schmidts Antwort auf Willy Brandts Visionen im Bundestagswahlkampf 1980. Ismael Klein, neuer Vorsitzender des Stadtmarketings erfreut sich zwar guter Gesundheit - Visionen hat er trotzdem: "Die Bürger sollen auf einer Webseite alles finden, was am Wochenende in Ihrer Stadt los ist", kündigt Klein im Gespräch mit der WZ an.
Als frischgebackener Vorsitzender des Stadtmarketings setzt Klein die Kultur ganz oben auf seine Agenda. Vor allem das bereits ausgeprägte Vereinsleben will er stärken. Für Klein ist die Sache klar: "Sprockhövel hat als lebendige Stadt ein großes Potenzial". Weiterhin plant er Veranstaltungen - "wenige, aber dafür qualitativ hochwertige." So wie das Konzert der "Youth Brassband NRW" (YBB) am Samstag in der Glückaufhalle.
Puren Blechbläser-Sound präsentierte die Brass Band. Diese ursprünglich im 19. Jahrhundert von Arbeitern britischer Kohlenbergwerke gegründeten Formationen sind in Deutschland bislang wenig populär. Damit sich das rasch ändert, gab die erste landesweite Jugendbrassband unter der Leitung des Musikpädagogen Martin Schädlich das zweite Konzert in Sprockhövel.
Zum Ensemble gehören Musikschüler, Musikstudenten und junge Profis im Alter zwischen 14 und 30 Jahren. Auch mit dabei: das junge Blechbläserensemble Sprockhövel unter der Leitung von Peter Mokroß.
Auffallend gut macht sich "Brass" in der ehemaligen Bergarbeiterstadt Sprockhövel. Musik vom Feinsten, große Klangvielfalt und eine beeindruckende Show - das alles erlebten die Gäste an diesem musikalischen Abend. Dennoch war die Glückaufhalle nur mäßig besucht.
Nachdem der letzte Ton der Bill-Whelan-Nummer "Riverdance" verklungen und damit das offizielle Repertoire der Jugendbrassband beendet war, gab es viel Applaus. Die spürbare Begeisterung auf allen Seiten lässt auf weitere Konzerte der YBB NRW hoffen.