Gesundheitstag nach Kneipp: Mehr als nur Wassertreten

Auch Ernährung oder Bewegung gehören zur Kneipp’schen Gesundheitslehre.

Schee. „Immer schön die Füße aus dem Wasser heben.” Geduldig erklärt Karin Zipfel von der Natur-Kita Schee den Besuchern des Kneipp-Gesundheitstags, wie man das Wasserbecken richtig benutzt. „Wir gehen wie ein Storch”, antwortet die kleine Elisabeth, die sich erst nur zögerlich in das kalte Wasser gewagt hat, dann aber doch ganze zwei Runden schafft.

Ein ausgewähltes Speisen- und Getränkeangebot, ein Bewegungsparcours und eine Fuß-Taststraße konnten im Kneipp-Kindergarten getestet werden. Seit zehn Jahren gehört das Gesundheitssystem nach Sebastian Kneipp bereits zum Programm des Kindergartens.

Angeregt durch den Kneipp-Verein Sprockhövel, der sich vor Ort einen Kneipp-Kindergarten wünschte, beschäftigte sich zunächst nur die heutige Leiterin Cornelia Mühlböck mit dem Thema.

„Ich habe erstmal einen Lehrgang in Bad Wörishofen gemacht. Dann haben wir das Konzept in einer Gruppe vier Monate lang konsequent gelebt”, berichtet sie. Tatsächlich blieb dieser Versuch nicht ohne Wirkung. „Unsere Kinder waren im Winter weniger krank”, erinnert sich Cornelia Mühlböck an die Anfänge.

Seit 2009 ist die Städtische Natur-Kita ein zertifizierter Kneipp-Kindergarten. Mittlerweile haben elf Mitarbeiterinnen auch die offizielle Ausbildung als „Gesundheitserzieher nach Sebastian Kneipp”.

Auf der Basis dieser besonderen Schulung steht die Arbeit des Kindergartens im Bereich der Gesundheitsförderung auf den fünf Kneippschen Säulen Lebensordnung, Bewegung, gesunde Ernährung, Kräuter und Heilpflanzen und Wasseranwendungen.

„Das bedeutet, dass sich im Alltag zum Beispiel Ruhe und Bewegung abwechseln und unser Essen frisch gekocht wird. Zwei bis drei mal pro Woche können die Kinder im Garten Wassertreten oder im Waschraum Armbäder machen und auch das Barfußlaufen kommt nicht zu kurz”, sagt Cornelia Mühlböck, während draußen im Garten die nächsten großen und kleinen Besucher mit den Worten „Das machen wir sonst nur in Österreich” ins Kneipp-Becken steigen.