Alte Schätzchen — blitzblank

Zahlreiche Besucher kamen am Sonntag zur Oldtimer-Schau auf der grünen Wiese.

Sprockhövel. Die Liebhaber von alten Schätzchen kamen am Sonntag beim Oldtimertreffen des Motor-Sport-Clubs (MSC) Sprockhövel auf ihre Kosten. Zum achten Mal fand das Treffen statt. Die Resonanz war groß. Das Gelände der Kornbrennerei Hegemann an der Nockenbergstraße in Herzkamp war so voll wie noch nie.

BMW, NSU, Opel — mehr als 200 Fahrzeuge waren mit ihren Besitzern angerollt und erlaubten einen Flirt mit automobiler Zeitgeschichte. Hören kann man die alten Schätze schon von weitem. Der Auspuff rattert, hin und wieder knallt es. Dennoch: Die Autos sind alle top gepflegt.

Die Wagen werden nur bei trockenem Wetter gefahren. „Da steckt viel Arbeit drin“, sagt Sabine Schepeler vom MSC. Immerhin: Der Wettergott habe es die letzten Jahre immer gut mit dem Verein gemeint. „Doch so voll wie heute, war es noch nie“, freut sich Sabine Schepeler.

Die Autos kommen aus Mettmann, Göttingen, Leverkusen und Remscheid: „Sehen und gesehen werden“, so Besucherin Sandra Herbig. Viele der Knutschkugel-Besitzer seien sehr stolz auf das Gefährt. „Das ist mehr als nur ein Hobby“, fügt sie mit Blick auf einen blauen Renault aus den 50er Jahren hinzu.

Auch Ingo Micke und Bianka Brennscheidt sind heute mit viel Stolz im Gepäck auf den Hof gerollt. Vor rund einem Jahr haben die beiden einen alten Krankenwagen aus dem Jahr 1969 erstanden. „15.000 Euro haben wir in den Wagen investiert. Originalteile sind noch verfügbar. Nur wenn es um Sonderteile wie Zierleisten geht, wird es schwierig“, sagt Ingo Micke, während er auf alte Beatmungsgeräte und Sauerstoffmasken verweist.

Für Aufsehen sorgt auch das Modell T von Ford, das Horst Werlich gemächlich in Reih und Glied bringt. Seit 38 Jahren besitzt der Oldtimerfreund das 1925 erbaute Fahrzeug. „Ich habe damals zufällig eine Annonce in der Zeitung entdeckt. Das Auto war restaurierungsbedürftig — aber komplett“, erinnert er sich. Nach fünf Jahren stand die umgangssprachliche „Blechliesel“ wieder auf der Straße. Den heutigen, tatsächlichen Wert möchte Besitzer Werlich aber nicht verraten: „In Oldtimerkreisen bleibt das geheim.“

Bei Frank Roloff erstrahlen fünf von zwölf Isettas in neuem Glanz: „Bis zu 200 Arbeitsstunden gehen für Blech- und Motorarbeiten drauf. Aber es macht es Spaß.“