Kreative Vielfalt: Wenn Jung und Alt gemeinsam malen
Ergebnisse der Jugenzentrums-Workshops sind in einer Ausstelung im Rathaus zu sehen.
Haßlinghausen. Dicht gedrängt standen die Besucher im Eingang des Rathauses, einige mussten gar auf die Treppe ausweichen: Vernissage der Kunstausstellung "Kreative Vielfalt". Zu sehen gibt es 50 Bilder aus den regelmäßigen Workshops "Jung und Alt malen gemeinsam" im Jugendzentrum.
Mitausrichter der Ausstellung ist das Kulturbüro. Vier Saxophonisten (Andreas Gottschlich, Dorothee Böhmer, Ann-Sophie Hasenbein und Markus Fergin) der Musikschule spielten für die Gäste.
Die Begrüßungsworte kamen von Bürgermeister Klaus Walterscheid und Deborah Beckmann, Leiterin der Workshops. Anschließend konnte man sich mit einem Glas Sekt in der Hand auf die Wanderung durch die Flure machen, deren Wände jetzt zur Ausstellungsfläche geworden sind.
Die kreative Vielfalt ist wirklich groß. Die Palette reicht vom klassischen Stillleben und Landschaftsmalerei über viele Stufen bis zur rein abstrakten Darstellung, von der stimmungsvoll-verträumten "Flussaue" (Karl Jürgen Hütter) bis zum zweiteiligen "Kraft" (Astrid Holzhinrich), roten rechteckigen bis kubischen Formen mit einem gelben Halo vor grauem verwirbeltem Grund.
Dazwischen ist der "Hexenkreis" (Maren Schuijlenburg) angesiedelt, ein Stonehenge, dessen Steine eine Dynamik ausstrahlen, die den Himmel darum zu erfassen scheint - Energien, die den einzelnen Menschen in der Bildmitte ganz klein erscheinen lassen. Oder ist er der Magier, der diese Kräfte freisetzt?
Über das Malen kommen junge und alte Künstler ins Gespräch, erzählt Beckmann. Oft holten sich die Älteren von den Jüngeren den Mut zur Abstraktion. Und die Jüngeren bekämen Anerkennung, was für manche etwas Besonderes und Ungewohntes sei.
Es haben aber auch schon drei Generationen einer Familie mitgemacht: Großmutter, Mutter und Tochter. Rund 80 Prozent kämen immer wieder, während die Nachfrage nach den Kursen immer weiter steige. In jedem Monat einen Kurs anzubieten, das ist das Ziel Beckmanns.
Und zusätzlich zu den Freitagsterminen kann sie sich auch den Samstag vorstellen. Denn manche von den Jungen, die inzwischen eine Ausbildung angefangen oder eine Stelle angetreten haben, könnte das zur Rückkehr bewegen.
Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten des Rathauses bis zum 5. Juni zu sehen.