Licht am Ende des Tunnels
Schulenberg: Am 9. September wird der Tunnel für Radfahrer geöffnet und hilft bei der Zufahrt zur Ruhr.
Hattingen/Sprockhövel. Freunde des Rad- und Wanderwegs auf der alten Bahntrasse können sich den 9.September rot im Kalender anstreichen. Mit einem Fest soll an diesem Tag der Schulenbergtunnel in Hattingen geöffnet werden und Ausflüglern auf dem Weg zur Ruhr den beschwerlichen Weg über den Berg oder den gefährlichen durch die Stadt ersparen.
"Der Zeitplan ist eng gestrickt, aber ich bin sicher, dass wir rechtzeitig fertig werden", sagt Kathrin Schneider-Dramani, Projektleiterin vom Regionalverband Ruhrgebiet (RVR), der den Ausbau der Trasse zum Ausflugs-pfad seit Jahren erfolgreich vorantreibt.
Die Tunnelsanierung ist inzwischen so gut wie abgeschlossen. Nun müssen allerdings noch die Wegebauer ihre Arbeit tun. 200Meter vor und hinter dem Tunnel wird eine wassergebundene Decke aufgetragen, im Tunnel asphaltiert.
"Der Tunnel war in einem erstaunlich guten Zustand", sagt Polier Heinz-Jürgen Mönnich. Mit dem 900-Meter langen Kückelheimer Tunnel im Sauerland hat seine Firma schon weitaus größere Ausbauprojekte zum Freizeitweg erledigt.
Im Schulenbergtunnel haben er und seine Mitarbeiter das Mauerwerk gesäubert, wo es nötig war, neu verfugt und die Nischen mit Bruchsteinen zugemauert. Wie ein Briefschlitz machen sich darin die Spalten aus, die als Durchschlupf für Fledermäuse vorgesehen sind. Konzession an den Artenschutz, auch wenn im Tunnel, wie Untersuchungen ergeben hatten nur vereinzelt Wasserfledermäuse vorkamen.
Außerdem hat die Firma Feldhaus das Gewölbe auf den jeweils ersten zehn Tunnelmetern abgedichtet, weil dort die Gefahr, dass Feuchtigkeit durchkommt, am größten war. Nun werden noch die Hänge an den Tunnelportalen mit Drahtgeflecht gesichert.
"Voraussichtlich werden wir auch noch etwas an den Seitengräben tun müssen, um für die Entwässerung zu sorgen. Zuletzt erhält der Tunnel dann Beleuchtung", beschreibt Kathrin Schneider-Dramani die weiteren Bauschritte bis zum 9. September.
25 rund ein Meter breite Leuchtstoffröhren mit stabiler Abdeckung sollen in dem 204 Meter langen Tunnel für ausreichend Licht sorgen, damit die Durchfahrt auch zum Vergnügen wird.
Nachts sollen die Tunneleingänge übrigens mit den vorhandenen Gittertoren verschlossen werden. Ein ortsansässiger Fahrradhändler, der nahe des Tunnels wohnt, hat sich bereit erklärt, diese Aufgabe zu übernehmen. Mit ihm verhandelt der RVR gerade über die Modalitäten und die Zeiten. Auch im Winter soll der Tunnel offen sein, schließlich bietet er sich auch als Schulweg an, denn er endet an der Grünstraße mit ihrem Schulzentrum.
Fahrradfahrer werden von dort vorläufig über Otto-Hue-Straße und Wildhagen zur Nierenhofer Straße mit ihrem vorhandenen Radweg geleitet. Von dort ist es nur noch ein Katzensprung zum Ruhrtalradweg. Den Ausbau einer Radtrasse von der Grünstraße bis zur Nierenhofer Straße hat der RVR bereits beantragt.