Nach Umbau: Zukunft des Kindergartens ist gesichert
In zwei Wochen wird der neue Ruheraum im Kindergarten Herzkamp offiziell eingeweiht. Nötig war der Umbau, damit der Kindergarten konkurrenzfähig bleibt. Denn seit einiger Zeit betreut die Einrichtung auch Kinder, die erst zwei Jahre sind.
Herzkamp. Noch hängt ein Baustellenschild im Fenster des neuen Ruheraums im Evangelischen Kindergarten Herzkamp. Für die Kinder ist das die reinste Geduldsprobe. Denn sie dürfen erst dort hinein, wenn der Raum baulich abgenommen wurde. "Unsere Kleinen können es kaum abwarten", sagt Kindergartenleiterin Isabel Wagenknecht.
Das ist verständlich. Der neue Raum kann sich sehen lassen: Warmes Orange an den Wänden, viel Holz, gemütliche Schlaf- und Kuschelsessel und eine Holzburg, die als Schlafraum dient und außerhalb der Ruhezeiten zum Toben und Verstecken einlädt. Nötig war der Umbau, damit der Kindergarten konkurrenzfähig bleibt. Denn seit einiger Zeit betreut die Einrichtung auch Kinder, die erst zwei Jahre sind.
Diese "Kleinen" brauchen besondere Bedingungen, wie eben den Ruheraum. Aber auch ein Bad mit Wickelkommode gehört zu den Auflagen. "Sonst hätten wir keine Betriebserlaubnis für U3 bekommen", erläutert die Leiterin.
Die Gemeinde hatte beschlossen, dass der Konfirmandenraum, der sich im selben Haus befindet, zum Ruheraum umfunktioniert werden sollte. Die Konfirmanden treffen sich künftig im Gemeindehaus. Pünktlich zu den Sommerferien hatte der Umbau begonnen - um nur kurz darauf wieder gestoppt zu werden. Nach dem Öffnen von Wänden und Decke zeigte sich, wie groß die verborgenen Schäden waren.
"Das war schon ein Schock", sagt Isabel Wagenknecht. "Es wurden zusätzliche Arbeiten nötig, die natürlich die Kosten in die Höhe getrieben haben." Nach aktuellem Stand liegen sie bei knapp über 80.000 Euro. "Eine Abschlussrechnung haben wir noch nicht", sagt Pfarrer Kai Hegemann. Knapp 50.000 Euro zahlt das Land. Pro U3-Kind wird der Umbau mit 8.000 Euro bezuschusst.
"Das Geld kann erst jetzt beantragt werden, die Gemeinde ist in Vorleistung getreten." Der Restbetrag ist Eigenleistung. Um den so gering wie möglich zu halten, wurden und werden Spenden gesammelt. "Bislang sind 23.000 Euro zusammengekommen", sagt Pfarrer Hegemann.
Bei der Ausführung hatten die Erzieherinnen dann weitgehend freie Hand. "Wir haben bei der Wahl der Farben darauf geachtet, dass sich der neue Raum ins Gesamtbild einfügt. Die gemütliche Atmosphäre unseres Fachwerkhauses soll erhalten bleiben", erklärt Isabel Wagenknecht.
Der Gemütlichkeit wegen haben sie und ihre Kolleginnen auch auf Betten verzichtet und stattdessen eine Schlafburg einbauen lassen. Die kann während der Ruhezeiten mit ausklappbaren Schlafsesseln bestückt werden. In der übrigen Zeit ist sie Rückzugsort oder dient zur Entspannung bei Traumreisen, die Wagenknecht als gelernte Entspannungspädagogin künftig regelmäßig anbieten möchte.
Und dank eines ausgeklügelten Unterbaus eignet sich die Burg auch prima zum Versteckspielen. Zwei Wochen müssen die Kinder noch warten - dann dürfen sie die Neuheiten endlich erobern.