Neues Feuerwehrhaus kommt — aber in abgespeckter Version

Über die endgültige Gestaltung und die Gesamtkosten wird aber erst später entschieden.

Sprockhövel. Die Feuerwehr bekommt den nach eigenen Angaben dringend benötigten Anbau an das Gerätehaus in Haßlinghausen — allerdings in einer abgespeckten Version. Den entsprechenden Beschluss fasste der Stadtrat am Donnerstag einstimmig nach einem gemeinsamen Antrag von SPD, CDU, Bündnis 90/Die Grünen und FDP.

Gebaut werden zunächst die notwendigen normgerechten Stellplätze für die Großfahrzeuge (Ausbaustufe 1) und das Erdgeschoss mit Umkleide- und Sanitäranlagen (Ausbaustufe 2). Dafür werden für das Jahr 2013 700 000 Euro und für 2014 300 000 Euro in den Wirtschaftsplan der Zentralen Gebäudebewirtschaftung (ZGS) aufgenommen. Im kommenden Jahr werden für die Planungskosten 10 000 Euro in den Plan eingestellt. Über die Ausbaustufe 3, die ein Obergeschoss mit Büros und einem Lagebesprechungsraum für die Einsatzleitung bei großen Schadensfällen vorsieht, wird nach einer Detailplanung und Kostenermittlung später im zuständigen Fachausschuss beraten.

„Die Freiwillige Feuerwehr leistet einen Dienst, der weit über das hinaus geht, was normalerweise unter dem Stichwort ehrenamtliche Arbeit definiert wird”, heißt es in dem Antrag. „Mit dem heutigen Beschluss ist die Anerkennung der Feuerwehr besiegelt”, sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende Klaus Knippschild, der auch die Vertagung des Themas in der jüngsten Ratssitzung wegen der zu unterschiedlichen Meinungen der Parteien verteidigte. Wie im Vorfeld der Sitzung zu erfahren war, ist die Feuerwehr mit dem aktuellen Beschluss einverstanden. Allerdings gibt es bei genauem Hinsehen einen kleinen Haken.

Der jetzt gefasste Ratsbeschluss verringert die Kosten für das Feuerwehrprojekt um 300 000 Euro von ursprünglich 1 310 000 Euro auf 1 010 000 Euro — wenn es denn bei zwei von drei Ausbaustufen bleibt. Wird auch die dritte Ausbaustufe gebaut, liegen die Gesamtkosten bei 1 360 000 Euro. Denn wie Ralph Holtze, Leiter der ZGS, erklärt, müssten bei einer Verschiebung der dritten Ausbaustufe zusätzliche Kosten für die Ausbaustufen eins und zwei aufgebracht werden. Holtze: „Für das Erdgeschoss ist ein gedämmtes Dach erforderlich. Außerdem müssen wir die freiliegende Außenwand der Fahrzeughalle dämmen.” Beim Bau des Obergeschosses müsste das Dach aber wieder abgerissen werden. Die Kosten für den Mehraufwand schätzt er auf 40 000 bis 50 000 Euro. Dafür könnten laut Holtze rechnerisch auch neue Fenster für eine Grundschule angeschafft werden.