Ennepe-Ruhr. "Wir bleiben beim Gas generell 0,24 Cent pro Kilowattstunde unter dem Preis des örtlichen Versorgungsunternehmens, beim Strom einen Cent." Mit dieser Ankündigung hat Multi Eon-Ruhrgas mit seiner Marke "E wie einfach" die Energiebranche aufgeschreckt. Auch die AVU, Grundversorger für den Ennepe-Ruhr-Kreis und bisher in punkto Gas konkurrenzlos, will reagieren. "Wir werden spätestens zu Beginn der Heizperiode weitere Sondertarife anbieten, die dann über das Internet laufen", kündigte AVU-Vorstand Dieter Ten Eikelder an. Service wie unterschiedliche Zahlungsweisen oder Beratung werde es für diese billigeren Angebote nicht geben, damit folge man dem Gesetz des Marktes. Für Kunden im Grundtarif bleibe das weiter erhalten, der höhere Preis sei mit höheren Personalkosten zu rechtfertigen. Die AVU bleibe so beweglich, denn das Angebot von EON, auch bei Preissenkungen unter dem Ortspreis zu bleiben, beziehe sich auf den Grundtarif. Die Zeiten, dass Kunden automatisch den günstigsten Tarif erhielten, sind auch bei der AVU längst vorbei. Bereits jetzt gibt es zwei Sondertarife für Gas und Strom, die sich abhängig von der Verbrauchsmenge mehr oder minder auszahlen - beim Strom, wo es schon Wettbewerb gibt, bisher deutlich stärker. Dennoch nutzen nach AVU-Informationen erst knapp 30 Prozent beim Strom und 50 Prozent beim Gas diese Möglichkeiten. Zum 1. April gibt es für Sondertarifkunden allerdings eine Strompreiserhöhung um etwa einen Cent pro Kilowattstunde, während die AVU für den Grundtarif eine Preisgarantie noch bis Ende des Jahres abgibt. Mit niedrigerem Ölpreis, habe sich die Preissituation auf dem Energiemarkt vorübergehend entspannt.