Radsport: Vuelta statt Deutschland-Tour
Die größte deutsche Rundfahrt rollt am 5. September durch Haßlinghausen – ohne Lokalmatador Tim Klinger.
Sprockhövel. "Klinger"-Transparente an der Strecke und "Tim, Tim"-Rufe von Freunden und Fans. So war es vor zwei Jahren, als die deutsche und internationale Rad-Elite bei der Deutschland-Tour durch Sprockhövel rollte. Schließlich war mit Tim Klinger - damals noch im Trikot vom Team Wiesenhof-Akud - ein echter Sprockhöveler dabei, der in vorderster Linie durch seine Heimatstadt rollte.
"Ein bisschen traurig bin ich schon, dass ich diesmal nicht dabei bin", sagt der 23-Jährige im Hinblick darauf, dass die Deutschland-Tour am 5. September erneut durch Sprockhövel führt - diesmal ohne ihn. Gleichzeitig konzentriert er sich allerdings auf die Vorbereitung für die zeitgleich stattfindende Spanien-Rundfahrt (Vuelta), für die er von seinem Team Gerolsteiner vorgesehen ist.
"Für deutsche Fahrer ist die Deutschland-Tour natürlich ein besonderes Erlebnis, aber international gilt die Vuelta sogar mehr", tröstet sich Klinger. Für ihn selbst ist es gleichzeitig die letzte Chance, aus einer "Seuchensaison", in der er wegen einer Sehnenverletzung am Gesäß fast für ein halbes Jahr ausfiel, noch etwas Gutes zu machen.
Als 21. bei der Sachsen-Tour zeigte er bereits ansteigende Form, stieg aber in der vergangenen Woche bei der viertägigen Tour de L’Ain sicherheitshalber nach drei Tagen aus, weil sein Knie wieder etwas zwickte und er es nicht überlasten wollte. Schließlich hat es bereits in der Vergangenheit immer mal wieder Probleme gemacht.
Eventuell fährt er nächste Woche noch die Regio-Tour im Schwarzwald und will dann möglichst topfit nach Spanien reisen. Welche Teamkameraden ihn begleiten werden und wer stattdessen die Deutschland-Tour fährt, stehe noch nicht genau fest. Aber gerade die starken deutschen Fahrer wie Stefan Schumacher oder Fabian Wegmann werden sicher in ihrem Heimatland auf sich aufmerksam machen wollen.
"Schließlich gilt es auch ein neues Team zu finden, nachdem Gerolsteiner nach der Saison sein Engagement im Radsport einstellt. Klinger geht nicht mehr davon aus, dass sich ein Sponsor als Nachfolger findet und ist auch selbst im Gespräch mit möglichen neuen Rennställen. "Wie es weitergeht, kann ich noch nicht sagen, das hängt auch davon ab, wie es bei der Vuelta läuft."
“ Mehr zur Deutschland-Tour durch Sprockhövel sowie das ausführliche Programm des Nighlife-Shoppings in Haßlinghausen und des Schützenfests Herzkamp lesen Sie heute in der Beilage Haßlinghausen