Resolution: Stadt will um Gewerbe kämpfen

250 Jahre Erfahrung mit Industrie: Stadt widerspricht Image als Erholungsgebiet.

Sprockhövel. Seit rund eineinhalb Jahren beschäftigen sich verschiedene Gremien mit der Suche nach Gewerbeflächen im Ennepe-Ruhr-Kreis. Hintergrund der Suche ist die Erkenntnis, dass das produzierende Gewebe nach wie vor hohe Bedeutung hat. Fünf mögliche Gebiete wurden — unter dem Vorzeichen interkommunaler Zusammenarbeit — in den engeren Blick genommen. „Der Prozess gestaltet sich zäh, weil die Probleme der Flächen immer mehr hervortreten. Deshalb ist es wichtig, etwas zu tun“, fasste Bürgermeister Klaus Walterscheid den Sachstand im Beirat für Wirtschaftsförderung zusammen.

Eine spezielle Problematik ergibt sich für Sprockhövel, weil die örtliche Planung von der überregionalen Planung, der Regionalplanung „Metropole Ruhr“ und dem Gebietsentwicklungsplan, abhängig ist. „Sprockhövel wird dort oft als Freizeit- oder Erholungsbereich definiert, die Stadt ist aber ein seit Jahrhunderten geprägter Wirtschaftsstandort. Wir müssen darauf achten, dass wir berücksichtigt werden“, warb der Beigeordnete Bernd Woldt für die Verabschiedung einer entsprechenden Resolution durch den Beirat. Mit der Resolution will die Stadt betonen, dass die Industrie auch in Zukunft Motor für die Entwicklung der Region ist und nicht in andere Regionen verpflanzt werden kann.

Unterstützung erhielt die Stadtspitze durch Christoph Brünger, den Leiter des Geschäftsbereichs Standortpolitik der Industrie- und Handelskammer. „Zukunft braucht Raum“, betonte er und widersprach zugleich Landrat Arnim Brux, der sich für alternative Gewerbegebiete in anderen Städten wie Bochum ausgesprochen habe.

Am Ende der Beratung beschloss der Beirat die Resolution einstimmig bei einer Enthaltung.