Schäden nach dem Großbrand: Kreis gibt beim Gift Teilentwarnung
Nicht alle Flächen dürfen betreten werden.
Haßlinghausen. Nach dem Großbrand im Gewerbegebiet Stefansbecke II am Samstag gibt die Kreisverwaltung zumindest für den Bereich Entwarnung, der unterhalb des vergifteten Regenrückhaltebeckens liegt: Da aus dem Teich selbst kein belastetes Wasser abgeflossen ist, dürfe dieses Gelände betreten und auch mit Hunden genutzt werden.
Anders sieht es allerdings am Regenbecken und seinem Zulauf selbst aus: Der Teich mit einem Fassungsvermögen von 25.000 Kubikmetern Wasser diente beim Einsatz der Feuerwehr als Auffangbecken für Löschwasser und freigesetzte Chemikalien aus der Fertigungshalle des Unternehmens Faulenbach.
„Mehrere tausend Kubikmeter wurden so daran gehindert, abzufließen“, erklärt Wolfgang Flender, Leiter der Unteren Wasserbehörde des Ennepe-Ruhr-Kreises. Das habe einen noch größeren Umweltschaden verhindert.
In den nächsten Tagen wird mit Messergebnissen gerechnet, aus denen hervorgeht, wie stark das Teichwasser mit Giftstoffen vom etwa 300 Meter entfernten Einsatzort in der oberen Stefansbecke belastet ist.
Das Gelände — es wird vom Angelverein Sprockhövel genutzt — ist abgesperrt und darf nicht betreten werden, wie die Kreisverwaltung betont. Und auch sie bestätigt, dass es im verfärbten Wasser ein Fischsterben gegeben hat, dessen Ausmaße noch nicht bekannt sind. Über die Kanalisation ist das Giftwasser in das Regenbecken unterhalb des Gewerbegebietes Stefansbecke II gelangt.
Über ihre Wirtschaftsförderung werde die Stadt die Unternehmensgruppe WKW beim Wiederaufbau in der Stefansbecke unterstützen, erklärt der Beigeordnete Bernd Woldt. Die Gruppe, der das Unternehmen Faulenbach angehört, geht von einem Produktionsausfall von zehn bis zwölf Monaten und einem Schaden von mehr als 20 Millionen Euro aus. Die 65 Mitarbeiter sollen solange auf andere Standorte verteilt werden.