Sprockhövel: AVU bleibt beim Gaspreis hart

Der örtliche Versorger will voraussichtlich erst im April senken.

Sprockhövel. Nach und nach beginnt die Preisfront beim Gas zu bröckeln. Während 30 deutsche Versorgungsunternehmen auf Anordnung des Bundeskartellamtes zum 1. Januar die Preise senken und beispielsweise die Wuppertaler Stadtwerke für den 1.März eine Senkung in Aussicht gestellt haben, dürfen Kunden des heimischen Versorgers AVU wohl nicht vor April - also erst zum Ende der Heizperiode - mit niedrigeren Preisen rechnen.

"Für uns ist die Ölpreisbindung nach der Regel 6 - 3 - 3 maßgeblich, und danach haben wir auch im Januar noch hohe Bezugspreise," erklärte AVU-Sprecher Jörg Prostka auf Nachfrage.

Nach dieser Regel ist der Rohölpreis im Zeitraum von sechs Monaten mit drei Monaten Verzug für den Gaspreis im nächsten Quartal verantwortlich. "Für Januar ist in unseren Lieferverträgen also der Rohölpreis zwischen 1. April und 30.September bindend, und der war damals noch hoch", sagte Prostka.

Dass die AVU angesichts derzeit niedriger Rohölpreise vor dem 1.April den Gaspreis senke, sei eher unwahrscheinlich. Prostka verweist darauf, dass die AVU mit ihren Tarifen vergleichsweise niedrig liege und die Preise vom Landeskartellamt nicht beanstandet worden seien.

In der Tat lassen sich die benachbarten Wuppertaler Stadtwerke 20000 Kilowattstunden Gas (übliche Jahresmenge eines Vier-Personen-Haushalts) selbst im Sondertarif mit gut 100Euro mehr bezahlen. Noch einmal 100Euro günstiger (inklusive Wechselprämie) als der AVU-Tarif bietet in der Nachbarstadt allerdings RWE-Tochter e-primo an.

Kunden im Ennepe-Ruhr-Kreis nutzt das wenig. Denn e-primo tritt dort nicht an, um dem Schwesterunternehmen keine Konkurrenz zu machen. Die halb kommunale AVU gehört ebenfalls zu 50 Prozent RWE.