Virus Gastronomen reduzieren wegen Corona-Pandemie ihr Personal

Sprockhövel. · Mitarbeiter sind angesichts der ungewissen Zukunft verunsichert.

Dirk Eggers hat sein Personal reduziert.

Foto: Bartsch, G./Bartsch,G. (b13)

Die aktuelle Coronavirus-Pandemie stellt die Gastronomen in und um Sprockhövel vor eine große Herausforderung. Die WZ hat sich bei ihnen umgehört.

Während sich Gerald Wellen vom Gasthaus „Im Holland“ an der Schevenerstraße nicht zur aktuellen Lage äußern wollte, versuchen andere Gastwirte sich mit Offenheit, Sachlichkeit und an mancher Stelle mit einem Schuss Humor der Situation zu stellen. Kristo Toris, der sein Restaurant „Sirtaki“ an der Mühlenstraße bereits seit Montag geschlossen hat, zeigt sich besorgt. „Ich musste jetzt für alle Mitarbeiter Kurzarbeit beantragen. Sie sind besorgt und rufen täglich an“, sagt der Grieche, der auch schon das Gespräch mit seiner Bank gesucht hat. „Von unbürokratischer Bearbeitung war da allerdings nicht so viel zu spüren“, sagt er mit Blick auf den KfW-Überbrückungskredit, den er beantragt hat. „Von der schnellen Bearbeitung kann ich nichts sehen. Ich hoffe jetzt, dass die Bearbeitung schneller läuft“, so Toris. Noch könne er die Kosten decken. „Aber nächsten Monat wird es schon schwerer.“

Sein Lokal noch geöffnet hat Dirk Eggers. „Das ist aber eher eine teils soziale und teils politische Entscheidung“, berichtet der Gourmet-Koch, der auch auf die behördlichen Vorgaben verweist. „Da der Ennepe-Ruhr-Kreis als einziger nicht angeordnet hat, die Gastronomiebetriebe ganz zu schließen, halte ich mich an die Regeln.“ Allerdings muss auch er der Situation Rechnung tragen, hat sein Personal und das Speisenangebot auf der Karte auf ein Minimum reduziert.

Arnt Vesper, der das Golfhotel betreibt, hat sein Personal ebenfalls heruntergefahren. „Die Situation ist herausfordernder als die Finanzkrise der Jahre 2008 und 2009 und gab es so in der 42-jährigen Geschichte unseres Betriebs noch nicht“, berichtet Vesper, der den größten Teil seiner 80 Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken musste. Auch einige Zeitverträge habe er erstmals nicht verlängern können. Mit Stolz berichtet der Hotelier, der seit drei Wochen kaum noch Gäste zu verzeichnen hat, dass sich sein Personal trotz der angespannten Lage hinter ihn gestellt hat. „Mit vielen habe ich persönlich gesprochen, ihnen versprochen, dass ich sie wieder einstelle, wenn das Geschäft wieder anzieht.“

Das Personal, das derzeit noch vor Ort ist, suche sich zum Teil andere Arbeit auf dem Gelände, machen sich nützlich, indem sie „beispielsweise helfen, auf der Golfanlage die Blumenbeete zu gestalten“.

Optimismus versprüht Siegfried Kiekuth, Besitzer des Haßlinghauser „Amtshauses“. „Wenn sich alle an die Regeln halten, werden wir auch diese Krise hoffentlich mit einem Lächeln überstehen können“, sagt er und betont, wie wichtig es sei, dass die Menschen endlich den Anordnungen der Behörden folgten.