Stefansbecke: Im Herbst kommen die Fische zurück

Der Sprockhöveler Angelsportverein muss seit mehr als einem Jahr auf Teich und Vereinsheim verzichten. Sein Jubiläum hat er am Samstag in der Glückauf-Halle gefeiert.

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Sprockhövel. Es ist eine Durststrecke im Wortsinn: Seit mehr als einem Jahr muss der Sprockhöveler Angelsportverein auf seinen Angelteich in der Stefansbecke verzichten. Doch jetzt ist ein Ende dieses Verzichtes in Sicht: „Die Stadt und die Untere Wasserbehörde haben uns mitgeteilt, dass der Teich in zwei bis drei Wochen wieder geflutet wird“, sagt Gerd Fischer, zweiter Vorsitzender des Vereins. „Momentan wird noch der Schlamm abgefahren.“ Wenn der Teich wieder Wasser führt, soll dieses nochmals auf Schadstoffe geprüft werden — zurzeit wird der Bach noch an dem Teich vorbeigeleitet.

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Denn ein Großbrand hatte im März vergangenen Jahres ein Trümmerfeld am Eichenhofer Weg hinterlassen: Die Industriehalle der WKW-Gruppe war abgebrannt, Verletzte hatte es nicht gegeben, der Schaden wurde auf Millionen geschätzt.

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Das Löschwasser hatte den Teich des Vereins vergiftet, tausende Fische waren verendet. „Unter anderem Hechte, Karpfen, Barsche, Zander, Rotaugen“, zählt Fischer auf. Wie hoch der Schaden ist, der dem Verein durch den Brand und seine Folgen entstanden ist, kann er nicht beziffern. Seine Ansprüche hat der Verein gegenüber dem Unternehmen und seiner Versicherung geltend gemacht, passiert ist laut Fischer bislang nichts.

„Der größte Schaden für uns ist aber, dass wir unser Vereinsheim nicht nutzen können“, sagt Fischer. „Gottseidank ist es uns gelungen, den Verein zusammenzuhalten. Wir mussten keinen Mitgliederschwund verzeichnen.“

Dazu beigetragen haben dürfte die Solidarität der Ruhr-Vereine: „Die haben uns kostenlos Tagesscheine zum Angeln zur Verfügung gestellt“, so Fischer dankbar.

Schwierig war es nur im Jugendbereich: „Mittwochs und sonntags konnten die Jugendlichen unter Aufsicht angeln.“ Das sei jetzt weggefallen, „manche sind uns deshalb abhanden gekommen“. Im Sommer will der Verein deshalb ein Extra-Probeangeln anbieten, um die jungen Leute zurückzuholen.

Sollte es bald grünes Licht für den Teich geben, müssen sich die Sprockhöveler Angler allerdings noch ein wenig gedulden: „Bevor wir neue Fische einsetzen können, müssen sich neue Fisch-Nährtiere bilden, zum Beispiel Mücken“, erklärt Fischer. „Der Boden des Teiches ist ja völlig abgetragen worden.“ Die Tierchen kommen von allein, sobald wieder Wasser durch den Teich läuft — der Verein will aber mit Fremdwasser ein wenig nachhelfen. „Im Herbst können wir dann vorsichtig anfangen zu besetzen“, sagt Fischer. „Nichts wird im Verein sehnlicher erwartet.“