Stichwahl: Ulli Winkelmann ist neuer Bürgermeister
Mit einem deutlichen Ergebnis setzte sich Ulli Winkelmann gegen die Konkurrenz durch. Klaus Knippschild war von seiner Niederlage überrascht.
Sprockhövel. Es ist 18.47 Uhr, als im Sitzungssaal des Sprockhöveler Rathauses lauter Applaus aufbrandet. In der Tür steht ein strahlender Ulli Winkelmann. „59,3 Prozent, das ist der Hammer”, sagt er kurz darauf, nachdem ihm die ersten Gratulanten von der CDU die Hände geschüttelt hatten. Wenige Minuten später stellt Noch-Bürgermeister Klaus Walterscheid das vorläufige, heute noch vom Wahlausschuss zu bestätigende, Ergebnis für seinen Nachfolger fest: 59,3 Prozent für Ulli Winkelmann (parteilos, unterstützt von CDU, Grünen, WfS und Piraten), 40,7 Prozent für Klaus Knippschild (SPD). „Wir sind von einem engeren Ergebnis ausgegangen”, sagt Ulli Winkelmann. Ausdrücklich dankt er seinen Konkurrenten aus beiden Wahlgängen für den fairen Wahlkampf. „Ich hoffe, dass wir weiter gut zusammenarbeiten”, sagt er in Richtung von Astrid Timmermann und Klaus Knippschild schon mit Blick auf die bevorstehende Ratsarbeit.
„Es ist für mich enttäuschend und ich habe damit nicht gerechnet. Ich habe im Wahlkampf viel Zuspruch bekommen und wäre gern selbst Bürgermeister geworden und hätte voller Tatendrang die Geschicke Sprockhövels lenken wollen. Ulli Winkelmann wünsche ich viel Erfolg”, kommentiert Klaus Knippschild das Wahlergebnis. Offensichtlich sei es nicht gelungen, seine Wähler des ersten Wahlgangs erneut zur Stimmabgabe zu motivieren.
Am heutigen Montag werde er wieder ganz normal ins Büro gehen. Das sei aber auch im Fall eines Wahlsiegs so geplant gewesen, sagt Knippschild. Im Laufe der Woche wird die neue Ratsfraktion entscheiden, ob er weiter ihr Vorsitzender bleibt. Für Ulli Winkelmann heißt es jetzt, einiges neu ordnen. „Natürlich bin ich morgen in der Schule”, sagt er. Weil dort aber wegen eines Projekttages kein Unterricht stattfindet, hat er Zeit, seinen Schreibtisch aufzuräumen und für seinen Nachfolger seine vielen Kontakt-Telefonnummern aufzulisten. Für die Amtszeit als Bürgermeister wird er dann als Landesbediensteter beurlaubt.
„Am 23. Juni (einen Tag nach der Amtsübergabe; Anmerkung d. Red.) werde ich ein neues Büro in der Stadt aufschließen”, freut sich Winkelmann auf sein neues Amt. Für die ersten Tage im Rathaus hat er sich vorgenommen, allen Mitarbeitern mitzuteilen, dass er sich immer vor sie stellen und möglichen Ärger abfangen will. „Ich werde die Tradition der offenen Tür des Bürgermeisters für alle Bürger der Stadt fortsetzen”, kündigt Winkelmann außerdem an.