Kunstwerke aus Licht und Farben

Der Glaskünstler Udo Unterieser wohnt und arbeitet auf der Hofschaft Kershagen in Haßlinghausen.

Foto: Stefan Fries

Haßlinghausen. Seine Vorliebe fürs kreative Arbeiten mit Glas hat Udo Unterieser (67) schon in frühen Jahren entdeckt: „Als ich etwa zehn Jahre alt war, hatten wir mit der Klasse einen Ausflug in eine Glaswerkstatt in Kürten gemacht. Wie ich die Arbeit dort sah, dachte ich mir, das mache ich auch.“ Er absolvierte eine Lehre als Kunstglaser. 1965 begann er an der Werkkunstschule Wuppertal Malerei und Glasmalerei zu studieren. Nach dem Staatsexamen arbitete er als Kunsterzieher an einer Schule und freischaffender Glaskünstler.

In der Hofschaft Kershagen hat Unterieser sein Atelier. Etwa 60 Objekte zeigt er in einer umgebauten Scheune- direkt neben dem Wohnhaus. In den lichtdurchfluteten Räumen präsentiert er vor allem seine farbenfrohen Glasschmelzarbeiten. Da sind zum Beispiel zwei runde Glasobjekte zu sehen, die jeweils drei Fallschirmspringer im Flug zeigen. In der Regel sind die Motive Unteriesers aber abstrakt gehalten.

Einen Einblick in die Arbeit des Glaskünstlers gibt Unterieser am kommenden Wochenende (14./15. Juni). Dann lädt er zu seinem zehnten Offenen Atelier. „Da treffe ich dann manchmal Leute, die ich seit 20 oder 30 Jahren nicht mehr gesehen habe“, freut er sich. Neben der Ausstellung wird am Samstagabend gegrillt, am Sonntagvormittag lädt er zum Frühschoppen.

Mit dabei ist die Berliner Künstlerin Christa Barrabas, die ihre Möbelobjekte und Skulpturen aus Wildhölzern zeigt. Barrabas: „Bei einer Kanutour auf der Havel sah ich an einem der Bootsstege einen Tisch stehen. Als Fuß diente ein Wurzelstock, auf dem eine zierliche Baumscheibe als Platte war. Dieser Tisch, wie er da so selbstverständlich stand, hat mich inspiriert, und ich wollte selbst gern mit solch vertrauten Dingern bauen.“

Auf etliche Arbeiten von Unterieser kann man außerhalb des Ateliers stoßen. Unter anderem hat er Fenster für Kirchen, Kapellen und Synagogen gestaltet. Dabei setzt er auf das Prinzip der „musivischen Glasmalerei“. Das heißt, er arbeitet mit vielen kleinen Mosaiksteinchen, aus denen er seine Motive schafft. Unterieser: „Für eine katholische Kirche in Bochum habe ich eine Arbeit aus 5 000 Mosaiksteinchen hergestellt.“

Neben der Liebe fürs Detail sei ihm aber auch wichtig, den Standort des Fensters und das Umfeld zu berücksichtigen. „So hatte ich zum Beispiel mal ein Fenster für eine Kirche in Düsseldorf gestaltet. Draußen standen Bäume davor und im Lauf der Jahreszeiten haben sich auch die Farben, die durch das Fenster hineinschienen, verändert.“ Dadurch verwandele sich auch die Atmosphäre in dem Gotteshaus immer wieder.