Sprockhövel Theater Schnick Schnack plant für 2021
Sprockhövel. · Das kulturelle Leben steht wegen der Corona-Pandemie still, auch in Sprockhövel. Events, die schon seit ein paar Jahren für viele wie selbstverständlich im Terminkalender stehen, fallen in dieser Saison aus.
Wie zum Beispiel das neue Familienstück der Theatergruppe Schnick-Schnack Anfang Januar.
Der Verein brachte in den vergangenen Jahren „Räuber Hotzenplotz“, „Jim Knopf“, „Momo“ und andere Kinderklassiker auf die Bühne des Gemeindehauses am Perthes-Ring. Um nicht in Vergessenheit zu geraten, hat sich der Verein jetzt ein „Treue-Event“ ausgedacht: Für eine Aufführung, die im kommenden September stattfinden soll, kann man jetzt schon Karten kaufen.
„Wir wollen unsere Fans bei der Stange halten“, sagt Christine Niephaus, Theaterpädagogin bei der Theatergruppe Schnick-Schnack. Über das Überraschungsevent will sie noch nicht allzu viel verraten, nur so viel: Es wird eine Zusammenstellung aus Theaterstücken, Musicals und Sketchen sein.
„Es soll Spaß machen, dass irgendwann wieder etwas stattfindet“, sagt Niephaus. In Sprockhövel gebe es nicht allzu viel Kleinkunst. Die Theatergruppe Schnick-Schnack sei schon „eine Nummer“ und könnte mehr als sechs oder sieben Aufführungen im Januar spielen, denn die seien immer komplett ausverkauft.
Das „Treue Event“ hat aber noch einen anderen Hintergrund: „Wir müssen schauen, dass wieder etwas in die Kasse kommt“, sagt Niephaus. Zwar kann der Verein normalerweise in Räumen der evangelischen Kirchengemeinde Niedersprockhövel proben, Kosten fallen aber an anderer Stelle an. Für das Lager, in dem Requisiten und Kostüme untergebracht sind, ist monatlich die Miete fällig. Geld muss auch vorhanden sein, bevor ein Stück auf die Bühne kommt, um Tantiemen für die Texte und verwendete Musik zu bezahlen.
Die Ehrenamtlichen der Sprockhöveler Theatergruppe spüren die Krise unmittelbar. „Die Arbeit ist ehrenamtlich und die Kostüme nähen wir selbst, aber wir brauchen ein kleines Polster, um die Stücke auf die Bühne zu bringen“, sagt Niephaus. Im vergangenen Jahr konnte die Theatergruppe mit ihren Aufführungen und dem anschließenden Catering etwas auf die hohe Kante legen. „Wenn man ein Jahr lang nichts einnimmt, hält das Geld nicht ewig vor“, sagt sie.
Anstatt von Monat zu Monat zu schauen, was unter Corona-Bedingungen möglich ist, hat der Verein auf der Jahreshauptversammlung beschlossen, das Familienstück „Der Zauberer von Oz“ auf die nächste Spielsaison 2021/22 zu verschieben. Dem Verein fehlen aber nicht nur die Aufführungen. Seit dem Lockdown gab es keine gemeinsamen Proben mehr. „Vor allem den Kindern und Jugendlichen fehlen die regelmäßigen Termine“, sagt Niephaus.
Für das Projektstück „Fast Faust“ mit zwei Schauspielern gebe es Hoffnung, in dieser Saison noch spielen zu dürfen – wenn die Corona-Maßnahmen es wieder erlauben.
Das „Treue-Event“ soll im September 2021 stattfinden, vorausgesetzt, dass es die pandemische Lage zulässt. Ab dem 7. Dezember können dafür die Eintrittskarten online oder beim Buchladen Sprockhövel, Hauptstraße 34, erworben werden. Insgesamt werden 500 Karten in den Verkauf gehen. Der Eintrittspreis beträgt sieben Euro.