Urlaub in Sprockhövels Idylle

Eine Tourismushochburg wird die Stadt zwar wohl nicht — trotzdem entdecken sie immer mehr Erholungssuchende.

Foto: Archiv Gerhard Bartsch/Archiv

Sprockhövel. Sommerzeit ist Ferienzeit. Es geht ans Meer, auf Campingplätze oder zum Wandern in die Berge. Die Reiselust führt zu unbekannten Orten und Kontinenten. Wenn es um das Thema Erholung geht, müssen es allerdings nicht immer eine Kreuzfahrt oder ein Pauschalurlaub tausende Kilometer weit entfernt sein.

Foto: Archiv Gerhard Bartsch/Archiv

„Sprockhövel ist ein wunderschönes und aufstrebendes Örtchen, das viel Natur und Kultur zu bieten hat“, sagt Ulrike Dikty vom Stadtmarketing- und Verkehrsverein und betont: „Ich wohne so, wie andere Urlaub machen. Hier gibt es eine herrliche Waldlandschaft.“

Der Tourismus in Sprockhövel sei als Einnahmequelle noch lange kein festes Standbein, erklärt Detlef Merken von der Wirtschaftsförderung bei der Stadt. Trotzdem werde das ruhige Örtchen immer häufiger zum Dorado für Erholungssuchende: „Es gibt immer mehr Menschen, die Tagestouren nach Sprockhövel unternehmen oder auch übers Wochenende bleiben.“

Immerhin bestehe die Ortschaft zu fast 80 Prozent aus Landwirtschaft und Wasserflächen, so Detlef Merken. Das Gewerbe sei in die Natur schön eingebettet und dadurch wenig aufdringlich.

Auch kulturelle Entdeckungsreisen seien in Sprockhövel möglich. Merken: „Wir haben einen Dampfbahnmodellclub, der jeden dritten Sonntag im Monat die Fahrt auf einer Modelleisenbahn in größerem Maßstab anbietet.“ Ulrike Dikty vom Stadtmarketing ergänzt: „Unsere Bergbau-Wanderwege und die Heimatstube des Heimat- und Geschichtsvereins sind sehr gefragt.“ In regelmäßigen Abständen gebe es Feste und Märkte, die das Örtchen beleben und für Unterhaltung sorgen.

Wer Sport treiben möchte, komme ebenso auf seine Kosten, so Dikty. „Bei uns spielt Sport eine große Rolle. Es gibt zum Beispiel Golf- und Reitplätze.“

Auf dem Schleife-Ruhrtal-Radweg „Von Ruhr zu Ruhr“, der alle sieben Ortsteile um Sprockhövel herum miteinander verbindet und 60,3 Kilometer lang ist, könne geradelt und gewandert werden. „Der Radweg verläuft auf früheren stillgelegten Bahntrassen und ist dadurch besonders familienfreundlich“, sagt Merken.

Zahlen darüber, wie viele Urlauber tatsächlich nach Sprockhövel kommen, gibt es nicht. Das liegt daran, dass die meisten Reisenden in privaten Ferienwohnungen unterkommen, die nicht erfasst werden. Nicht registriert werden außerdem Unterkünfte mit weniger als neun Zimmern.

Trotzdem wagt Ulrike Dikty eine Einschätzung: „Wir haben das ganze Jahr über Publikumsverkehr. Im Winter kommen viele wegen der umliegenden Weihnachtsmärkte.“ Auch wenn Sprockhövel vermutlich niemals zur Tourismusstadt werde. Die Tendenz sei steigend,