Urlaubsparadies Sprockhövel
Nicht nur Monteure, auch Familien haben das Bergische als Ferienziel entdeckt.
Niedersprockhövel. Hof statt Hotel: Für diese Form des Urlaubs entscheiden sich nicht nur Familien. Auch Monteure oder Durchreisende haben die ländliche Form der Unterkunft entdeckt.
Denn dort erleben die Besucher zwischen Kühen und Pferden meist eine ganz persönliche Note: Anders als im Hotel werden die Besucher in das Hof- und Familienleben integriert.
„Zurzeit haben wir öfter mal Monteure da. Die Gäste kommen meist aus bestimmten Gründen hierher — wie einem besonderen Familienereignis. Den Aufenthalt verbinden sie mit Ausflügen in die Umgebung“, erzählt Ute Hegenberg vom Milchbauernhof Hegenberg an der Uhlenbruchstraße.
Ähnlich geht es auf dem Bauernhof Bröckelmann zu: Dorthin trat Familie Kortüm aus Thüringen die vierstündige Fahrt an. Eigentliches Ziel der Reise war eine Hochzeitsfeier in Witten. „Aber da gerade Osterfeiern sind, haben wir den Aufenthalt gleich mit einem Kurzurlaub verbunden“, sagt Karin Kortüm.
Schon im Vorfeld hatte die Familie nach möglichen Unterkünften im Internet recherchiert. Die Wahl fiel letztendlich auf den Bauernhof Bröckelmann an der Hölterstraße. „Wir haben schon oft Ferien auf Bauernhöfen in Bayern gemacht. Den Kindern gefällt das immer sehr gut. Außerdem stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis“, verrät die Urlauberin.
Auch wenn sie anfangs skeptisch gewesen sei: Denn dass das Ruhrgebiet auch grüne Flecken, Natur und ein abwechslungsreiches Freizeitangebot zu bieten hat, sei ihr vorher nicht bewusst gewesen, sagt sie.
So ging es gleich am ersten Tag in das Muttental zum Schmieden. Auch der Wuppertaler Zoo und eine Fahrt mit der Schwebebahn durften nicht fehlen. Wegen des wechselhaften Aprilwetters ging es an einem Tag auch ins Hallenschwimmbad nach Witten. „Wir konnten wirklich viel unternehmen. Einige Sachen haben wir gar nicht geschafft. Wir hätten gern noch den Wasserspielplatz in Velbert gesehen“, so Karin Kortüm.
Während Sohn Larus (5) eine Runde mit Pony „Kadett“ dreht, genießt Schwester Chiara (10) das Toben im Stroh. Auch die Scheune hat sie in den letzten Tagen ausgemistet: „Es ist einfach schön hier. Am liebsten mag ich Esel Kasimir“, sagt die Tiernärrin.
Selbst Gäste aus Frankreich haben Heike und Frank Bröckelmann in der letzten Ferienwoche auf ihrem Hof untergebracht. „Besonders im Sommer und an Feiertagen ist viel los“, sagt die Landwirtin. Seit 2003 bieten sie Ferienwohnungen an. 2008 wurde umstrukturiert: „Da kamen drei neue Wohnungen dazu.“
Auch bei Sabine Hassel vom Bauernhof Hassel an der Kreftingstraße haben sich für die kommenden Tage Gäste angekündigt: „Es kommen Urlauber aus der Schweiz, die eine Woche bleiben und die Umgebung mit dem Fahrrad erkunden wollen.“ Und im Juli seien schon Gäste aus Frankreich eingeplant, sagt sie.