Der Raps braucht mehr Regen
Es ist zu trocken, doch die Bauern fürchten noch nicht um ihre Ernteerträge.
Sprockhövel. Das trockene und viel zu warme Wetter im April hat die Bauern nicht unbedingt erfreut, doch noch sind Hopfen und Malz nicht verloren. „Die Natur kann noch alles regulieren“, sagt Landwirt Volker Stens aus Schee.
„Der Boden ist ja nur ein wenig durchnässt worden nach dem Regen und es müsste noch mehr regnen. Doch die Aussichten für das Wochenende sehen anders aus. Die Sonne soll wieder scheinen“, sagt Stens.
„Der Raps, der jetzt so schön blüht, braucht dringend Regen“, sagt der Landwirt. Auch das Getreide wäre für Feuchtigkeit dankbar. „Für April war es mit teilweise 27 Grad viel zu warm. Das erlebt man so ganz selten“, sagt Stens.
Etwa am 15. Mai soll die Erdbeerzeit bei Familie Gelbrich in Herzkamp beginnen. „Der Regen hat geholfen“, sagt Dirk Gelbrich, vor allem, weil es ein weicher Landregen war.
Er hofft auf weitere Niederschläge. Frühe Erdbeersorten wurden mit dem Wasserschlauch bewässert. Der Gelbrich-Hof, auf dem die Kunden selbst pflücken dürfen, ist in der Umgebung beliebt. Der Erdbeersaison wird entgegengefiebert.
Landwirt Henrich Oberste-Lehn hat der Regen gestern zwar erfreut, „doch das war viel zu wenig“, sagt er. „Das Getreide ist in einer wichtigen Phase, das braucht für die Kornbildung jetzt Feuchtigkeit“. Die Obstbäume seien auch viel zu schnell erblüht und verblüht. Wenn jetzt noch ein sehr trockener Sommer folge, habe das wohl Folgen für die Obsternte.
Am Niederrhein gebe es Beregnungsanlagen. Doch das sei eine hohe Investition, die sich kaum ein Landwirt leisten könne. Eine große Gefahr, dass es Ernteschäden geben könne, sieht er noch nicht. Die Natur könne noch alles ausgleichen. „Die Böden in Sprockhövel sind schwer, die speichern auch mehr Wasser“, sagt er.
Auf eine alte Bauernregel schwört Oberste-Lehn: Mai kühl und nass, füllt dem Bauern Scheun’ und Fass. Diese Regel stimme hundertprozentig.