Zwei Spielplätze vor dem Aus
Die SPD-Fraktion hat die Plätze unter die Lupe genommen. Es gibt viele Mängel, doch auch Anlagen, wo sich Kinder wohl fühlen.
Sprockhövel. Acht Erwachsene und zwei Kinder stehen auf dem Spielplatz Sippelstraße und schauen sich um.
Die Erwachsenen gehören zur SPD-Fraktion, sie wollen sich mit eigenen Augen vom Zustand der Sprockhöveler Spielplätze überzeugen. Um alle auf Vordermann zu bringen, gibt es nicht genug Geld in der Stadtkasse. Also müssen Prioritäten gesetzt werden.
Als sachkundige Personen haben sie zum einen Markus Gronemeyer vom Tiefbauamt dabei, zum anderen Janina (10) und Marco (7). An der Sippelstraße gibt es für Janina und Marco allerdings wenig zu spielen.
Ein einsamens Wackeltier steht dort neben einem Sandkasten. Maulwürfe haben den Boden durchgearbeitet, Wühlmäuse haben da ihre Löcher, der Zaun darum ist marode. Und die Spuren im Sand verraten die letzten Besucher: Hunde von der nahen Hundewiese.
Gronemeyer erläutert: „Die Nachfrage hier ist nicht so da. Es gibt bessere Spielplätze in direkter Nachbarschaft, etwa am Kohlentreiberweg. Den Bolzplatz da drüben“, er zeigt über die Wiese, „sollte man erhalten.“ Die erwachsenen Besucher nicken, der Spielplatz Sippelstraße ist ein Kandidat für die Schließung.
Janina und Marco balancieren derweil auf der Sandkasteneinfassung. „Das ist Kunststoff“, sagt Gronemyer, „die Elemente kann man säubern und wiederverwenden.“ Nächster Halt: Kohlentreiberweg.
Jede Menge Spielgeräte, Rutsche, Klettergerüst, weiter drüben steht eine Tischtennisplatte. „Der Platz wird gut angenommen“, sagt Gronemeyer. „Hier treffen sich Mütter mit ihren Kindern, hier kommen auch ältere Kinder dazu.“
Anders als an der Sippelstraße gibt es rundum Wohnhäuser. „Irgendwer hat immer ein Auge drauf“, sagt Gronemeyer. Janina und Marco haben die Schaukel-Dreh-Wippe entdeckt und sichtlich Freude daran.
Aber es geht weiter, zum Spielplatz „Im Lübbering“. Wasser ist der Hanglage gefolgt und hat den Boden glitschig gemacht. Trotzdem: „So schlecht sieht der gar nicht aus“, findet die Gruppe. Aber auch hier sei die Frequenz nicht so gegeben, erläutert Gronemeyer, gebe es Alternativen in der Nähe.
Auch in diesem Fall denkt die Verwaltung an die Schließung. Gronemeyer: „Wir könnten die Fläche den Anwohnern zur Vergrößerung ihrer Gärten zum Kauf anbieten.“