Hiddinghausen: Neubau soll schadhaftes Schulgebäude ersetzen

Nach der Feststellung von Baumängeln musste ein ganzer Trakt stillgelegt werden.

Hiddinghausen. Im Rahmen der geplanten Sanierung der Lehrküchen der Wilhelm-Kraft-Gesamtschule wurden im vergangenen Sommer gravierende Mängel an der Deckenkonstruktion entdeckt. Eine Entdeckung mit Folgen. Bei einer sicherheitshalber veranlassten Überprüfung aller kreiseigenen Schulen stellte sich heraus, dass auch in einem Gebäude des Berufskollegs Ennepetal und im „A-Gebäude“ der Schule Hiddinghausen die gleichen sogenannten „Perfekta-Decken“ eingebaut sind — die auch in anderen Städten schon für Probleme gesorgt haben.

Zur Sicherheit der Schüler wurden die betroffenen Gebäude sofort stillgelegt. In der Schule Hiddinghausen führte dies zu einem Verlust von sieben Klassen- und Fachräumen, des gesamten Verwaltungstraktes, diverser Lager- und Technikräume und des Aulabereichs. Betroffen war auch hier die Lehrküche sowie unter anderem ein Computerraum, ein Werkraum und ein besonderer Entspannungsraum für schwerer behinderte Schüler.

Inzwischen liegt für jede der drei Schulen ein Sanierungskonzept vor. Weil eine Sanierung des betroffenen, 50 Jahre alten Gebäudes der Schule Hiddinghausen aus Sicht der Kreisverwaltung „wirtschaftlich fragwürdig“ ist, soll stattdessen an gleicher Stelle ein neues, modernes — allerdings kleineres — Gebäude errichtet werden. Der Neubau soll die notwendigen Unterrichtsräume bereitstellen, aber auch dem Aspekt „Öffnung von Schule“ Rechnung tragen. Geplant ist ein eingeschossiger, barrierefreier Bau, in dem vier Klassen, eine Lehrküche ein Sanitärbereich und eine Aula mit Bühne Platz finden. Aula, Toiletten und Küche sollen vom allgemeinen Unterrichtsbereich trennbar und damit als Kultur- und Veranstaltungsraum auch für eine außerschulische Nutzung geeignet sein. Die Küche könnte in Größe und Ausstattung so gestaltet werden, dass sie die Voraussetzung für eine Schülerfirma im Bereich Catering bietet.

Die Verwaltung wird in ihrem jetzigen Ausweichquartier im ehemaligen Gebäude der Schulberatungsstelle auf Dauer eingerichtet, was den zu ersetzenden Raumbedarf deutlich reduziert.

Die Neubaukosten betragen nach Angaben der Schulverwaltung etwa 2,9 Millionen Euro einschließlich 350 000 Euro Nebenkosten. Dazu kommen rund 100 000 Euro Abrisskosten. Bei einem Abschreibungszeitraum von 70 Jahren würde der Neubau den Kreishaushalt jährlich mit rund 43 000 Euro belasten. Eine Betonsanierung des alten Gebäudes würde nach Verwaltungsangaben etwa 1,3 Millionen Euro Kosten, die energetische Sanierung nach aktuellem Standard zusätzlich etwa 500 000 Euro.

Am kommenden Montag wird sich der Schulausschuss des Kreises mit der Sanierung der drei betroffenen Schulen beschäftigen. Die öffentliche Sitzung findet in der Schule Hiddinghausen statt und beginnt um 17 Uhr.