Wegen Handy bei Venlo in die Maas gesprungen Nach Handy-Rettungsversuch vermisst
Update | Nettetal/Venlo · Zwei junge Männer aus Nettetal sind am Sonntag bei Venlo in die Maas gesprungen, weil ihr Smartphone ins Wasser gefallen war. Seitdem fehlt von ihnen jede Spur. Es besteht kaum noch Hoffnung, dass sie überlebt haben.
Auch am Dienstag hat die Polizei die beiden vermissten Deutschen noch nicht gefunden, die am Sonntagmorgen bei Venlo in die Maas gesprungen sind. Die Polizei hatte die Suche am Montagabend abgebrochen. Es schien fraglich, ob es überhaupt noch Sinn hat, weiter zu suchen. Dienstag legten die Rettungskräfte daher eine Pause ein. Die zuständige Polizei Limburg entschied sich dann aber dafür, am heutigen Mittwoch die Suche fortzusetzen.
Die niederländische Polizei hat allerdings wenig Hoffnung, dass die beiden jungen Männer noch lebend gefunden werden. „Wir vermuten, dass die Männer tot sind. Denn nach den starken Regenfällen ist der Wasserstand in der Maas sehr hoch“, so eine Sprecherin der Polizei in Limburg auf Anfrage der Redaktion. Die Strömung in dem Fluss sei derzeit unvorstellbar groß, da seien die Überlebenschancen für die Vermissten sehr gering. Seit Dienstag weiß die Polizei, dass die beiden jungen Männer aus Nettetal stammen.
Der tragische Vorfall hatte sich am Sonntag gegen 6.45 Uhr in der Nähe des Hafens in Venlo ereignet. Wie die Sprecherin der Polizei Limburg berichtet, war dort eine Gruppe von Freunden unterwegs gewesen, als einem von ihnen sein Handy ins Wasser fiel. Ohne zu zögern, sprang einer der beiden jungen Männer aus Nettetal in die eiskalte und stark strömende Maas, um das Smartphone aus den Fluten zu holen. Kurz darauf sprang sein Freund etwa 30 Meter weiter in den Fluss, um seinem Kumpel zu helfen. Schließlich sprang noch ein Mann aus den Niederlanden in die Maas.
Passanten, die den Vorfall beobachtet hatten, alarmierten sofort die Polizei. Die Rettungskräfte, darunter mehrere Boote, ein Hubschrauber und ein spezialisiertes Team mit Sonarausrüstung, starteten sofort eine umfangreiche Suchaktion. Doch die starke Strömung und die niedrigen Wassertemperaturen erschwerten die Suche erheblich.
Die Polizei erklärte, dass der dritte Mann, ein 36-jähriger aus Venlo, es aus eigener Kraft ans Ufer geschafft habe. Sanitätern versorgten den Niederländer dort. Er blieb unverletzt. Die beiden anderen Männer werden dagegen seitdem vermisst. Bei ihnen handelt es sich um einen 21-Jährigen sowie einen 22-Jährigen aus Nettetal. Warum sie am frühen Sonntagmorgen in Venlo waren, konnte die Polizei nicht sagen
Die Suche wurde den ganzen Sonntag fortgesetzt, wobei ein Sonarboot der Polizei eine Schlüsselrolle spielte. Gegen 10 Uhr traf ein spezialisiertes Team ein, das die Maas systematisch von der Hafenregion im Zentrum Venlos bis zur A67-Brücke bei Velden (nahe Straelen) durchsuchte. Bislang vergeblich. Die Suche musste Sonntagabend gegen 19.30 Uhr aufgrund der Dunkelheit und der schwierigen Bedingungen unterbrochen werden.
Montag setzte die Polizei die Suche fort. Dazu sei noch ein Spezialboot aus der Gemeinde Urk angefordert worden, so die Polizeisprecherin. Auch dieses Boot verfügt über besonderen Sonar, mit dem die Rettungskräfte hoffen, die Vermissten orten zu können. Die Polizei hatte dazu am Montag den Suchradius erweitert. Der Bereich etwa einen Kilometer flussabwärts wurde von den Rettungseinheiten durchkämmt. Aber auch diese Aktion brachte kein Ergebnis. Die Suche wurde am Nachmittag abgebrochen.
Dienstag gab es dann eine Pause, am heutigen Mittwoch soll die Suche weitergehen. „Wir werden dazu auch wieder ein Sonarboot einsetzen“, so die Sprecherin. Bislang gebe es allerdings keine Neuigkeiten. Nach so langer Zeit sei es nahezu unmöglich, dass die beiden Vermissten noch leben.
Das Sonarboot fährt das Suchgebiet nach einem festgelegten Muster sowie mit gleichbleibender Geschwindigkeit ab. Auffällige Punkte werden am Gerät gespeichert und eine Markierungsboje ins Wasser gesetzt. Einmal gab es einen Treffer: Sonntag hatte die Polizei gegen 17.30 Uhr kurz die Hoffnung, dass das Sonarboot tatsächlich einen der beiden Deutschen geortet hatte. Das meldete die Polizei Limburg beim Kurznachrichtendienst X. Ein anderes Team hatte daraufhin an der betreffenden Stelle gesucht, aber niemanden finden können.
Die tragischen Ereignisse in Venlo haben die Gemeinde erschüttert. Die ruft zu Achtsamkeit und Vorsicht an Gewässern auf. Die Polizei appelliert an die Öffentlichkeit, bei ähnlichen Vorfällen sofort die Rettungskräfte zu informieren und sich nicht selbst in Gefahr zu begeben.