Nächstes DEL-Spiel am Sonntag DEG: In Top-Form in die kleine Pause

Düsseldorf · Stephen MacAulay verlängert seinen Vertrag bei der DEG, erzielt zwei Tore und wird zum Mann des Tages gekürt.

Stephen MacAulay (Mitte) feiert mit Fischbuch und Eder einen Treffer für die Düsseldorfer EG.

Foto: RP/Birgit Haefner

(bs-) Eins muss man Patrick Reimer ja lassen: Nach einem 2:6 in einer fremden Halle für den größten Applaus des Tages zu sorgen, das schafft nicht jeder. Nun kann man darüber streiten, ob der Dome für Reimer wirklich fremd ist, immerhin spielte er von 2003 bis 2012 bei der DEG, also auch sechs Jahre in Rath. Aber einen Abschied wie Nürnbergs Kapitän am Sonntag in Düsseldorf bekommen nicht viele. Erst die Grußworte übers Hallenmikrofon, dann das Spruchband der Westkurve, am Ende eine halbe Ehrenrunde. „Ich musste das Eis schnell verlassen, sondern wären die Tränen gekullert“, sagte der Geehrte, der seine glanzvolle Eishockeykarriere in wenigen Wochen beenden wird.

Da konnte es fast untergehen, dass dieser Nachmittag auch einen Düsseldorfer Hauptdarsteller kannte: Stephen MacAulay. Vor dem Spiel wurde seine Vertragsverlängerung verkündet, dann erzielte er zwei Tore, am Ende wurde er zum Mann des Tages gekürt. Hinterher in der Interviewzone wurde auch MacAulay emotional: „Ich bin sehr glücklich hier, mit meiner Rolle, mit dem Team, mit der Stadt.“

Das beruht auf Gegenseitigkeit. Denn der Kanadier gehört zu den Stützen – vor allem defensiv. Offensiv hing er im Herbst allerdings durch, da spielte er auch bis dahin ungewohnte Fehlpässe. „So eine kalte Phase passiert mal. Ich war 20 Spiele ohne Tore, jetzt läuft es wieder. Wenn du weiter machst und jeden Tag arbeitest, dann zahlt es sich aus“, sagte MacAulay, der nach 38 Scorerpunkten im Vorjahr jetzt schon wieder bei 33 steht. Und die Hauptrunde der Deutschen Eishockey-Liga kennt ja noch neun Spiele. Nicht zu vergessen die Play-offs, die die DEG nun so gut wie sicher hat. Zur kurzen Februar-Pause der DEL beträgt der Vorsprung auf Platz elf nun 15 Punkte, das Saisonziel (Platz zehn) ist fast erreicht. Wobei es ja längst Platz sechs und die direkte Viertelfinal-Qualifikation sein sollen. Was man als Vierter ruhig mal formulieren darf. 

Ein erstaunliches Zwischenergebnis – und nicht zu vergessen, dass die DEG ohne Kyle Cumiskey und Brendan O‘Donnell spielt. Selbst der gewohnt kritische Niki Mondt scheint beeindruckt zu sein. „Wenn ich ehrlich bin, fühlte es sich über die Saison nicht wie Platz vier an, aber wir finden immer wieder einen Weg zu punkten. Und die letzten Spielen fand ich wieder deutlich besser“, sagt der Manager. In der Tat: Nach einer Phase, in der die DEG kaum Schüsse aufs Tor brachte und zu sehr vom überragenden Henrik Haukeland lebte, ist das Spiel in allen drei Zonen wieder ansehnlich. „Wir haben Vertrauen in unser Spiel“, sagt Trainer Roger Hansson. Ein Sinnbild dafür ist eben Stephen MacAulay. Sieben Tore erzielte der zuletzt in fünf Spielen. Höhepunkt war sein satter Handgelenkschuss am Sonntag zum 6:2. Danach erlebte der Dome eine Stimmung wie sonst nur bei Derbys. La Ola, minutenlange Gesänge von allen Tribünen, am Ende die Verabschiedung von Patrick Reimer, die Feier mit dem eigenen Team – ein Tag wie gemalt für die DEG. Auch Philip Gogulla wurde danach wieder mit Lob überschüttet. „Ein überragender Spieler, es ist so einfach, mit ihm zusammen zu spielen. Er steht immer frei und ist ein großartiger Passspieler, er findet dich“, sagte MacAulay über den Mann, der vier Treffer vorbereitet hatte. Mit 35 Assists ist Gogulla nun der beste Vorlagengeber der Liga. Und wenn die beiden oder die ebenfalls ganz starken Tobias Eder (17 Tore) oder Alexander Ehl (13) mal nicht treffen, dann dreht eben Daniel Fischbuch auf. So wie am Freitag beim 2:1 in Iserlohn. Trotzdem wirkten am Sonntag alle froh, dass jetzt die kleine Pause kommt.