Bildung in Meerbusch Junge Stipendiatin vom Austauschjahr in den USA zurück
Meerbusch · Die 16-jährige Strümperin Julie Blumenrath wurde im Rahmen des Parlamentarischen Partnerschaftsprogramms von der Bundesregierung gefördert.
(szo) Fast ein Jahr hat die Schülerin Julie Blumenrath in Oakland verbracht, einem kleinen Ort im US-Bundesstaat Ohio. Sie wurde als Jugendbotschafterin des Parlamentarischen Partnerschaftprogramms (PPP) mit einem Stipendium von der deutschen Bundesregierung gefördert. Seit anderthalb Wochen ist die 16-jährige Strümperin wieder zurück in Deutschland.
Nach so einer langen Zeit im Ausland sei es gar nicht so leicht, sich wieder einzuleben, erzählt sie. „Es ist eine sprachliche Umstellung und auch in gewisser Weise ein Kulturschock“, lacht die 16-Jährige. Der Bundestagsabgeordnete Ansgar Heveling, der Blumenrath für seinen Wahlkreis aus den Bewerbern ausgewählt hatte, freut sich, dass er das Programm mitverantworten darf. „Ich habe in meiner Schulzeit damals keinen Austausch gemacht, kann in der Rückschau aber sagen, dass es wichtig ist, allein schon für die Englischkenntnisse“, sagt er. Im Auswahlverfahren des PPP werden Motivations- und Bewerbungsschreiben, schulische Leistungen, eine Bewertung des Klassenlehrers und ein Essay geprüft, außerdem gibt es ein mündliches Gespräch auf Englisch und Deutsch. „Ich habe mich darauf vorbereitet, indem ich jeden Tag die Tagesschau geschaut und Radio gehört habe, und außerdem jeden Morgen mit meinem Vater am Frühstückstisch über Politik diskutiert“, sagt Blumenrath.
Das PPP wurde als Erinnerung an die ersten deutschen Auswanderer in die Vereinigten Staaten ins Leben gerufen. „Die kamen übrigens auch aus diesem Wahlkreis, aus Krefeld“, erzählt Heveling. Julie Blumenrath ging ein Jahr lang in Maryland zur Schule, besuchte Orte wie New York und Washington D.C. und durfte sich auch mit US-amerikanischen Politikern unterhalten. In den USA bekam sie viele neue Eindrücke. „Meine Gasteltern waren Mormonen“, erzählt sie. „Und politisch konnte man die Polarisierung der Gesellschaft sehen, zwischen Demokraten und Republikanern.“
Am Anfang habe die Schülerin noch mit schlimmem Heimweh zu kämpfen gehabt, besonders im Winter. Aber im März begann dann die Tennis-Saison — Blumenrath ist begeisterte Tennis-Spielerin und war spätestens dann in ihrem Element.
Gegen Ende ihres Austauschs wollte sie gar nicht mehr gehen. Deshalb würde sie auch anderen Stipendiaten raten, sich über Sport mit anderen Schülern im Austauschjahr zu verbinden. „Jeder sagt einem, man soll offen sein, und das stimmt auch“, sagt sie. „Aber auf einer fremden Sprache ist das gar nicht so einfach. Sport hilft da sehr.“
Auch in diesem Jahr wird wieder eine Meerbuscherin vom PPP in die USA geschickt: Am 14. August wird die Schülerin Louisa Schiffer offiziell verabschiedet.
Für 2024 können sich Schülerinnen und Schüler, die zwischen dem 1. August 2006 und dem 31. Juli 2009 geboren wurden, noch bis zum 8. September dieses Jahres bewerben.