Tönisvorst: Proklamation von Dreigestirn und Kinderprinzenpaar Jetzt sind die Frauen an der Macht

Tönisvorst · Freude über die neuen Regenten: Dreigestirn und Kinderprinzenpaar wurden proklamiert.

Erstmals gibt es ein weibliches Dreigestirn in der Stadt Tönisvorst: Es setzt sich zusammen aus Prinz Silke, Bauer Erika und Jungfrau Kathrin und wurde im Ratssaal proklamiert.

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

Sie zogen als Silke Depta, Erika Fechler, Kathrin Aretz, Brian Damian Köhler und Daria Joelle Henke in die gute Stube der Stadt ein und waren kurz darauf als Prinz Silke I., Bauer Erika und Jungfrau Kathrin das erste Damendreigestirn der Stadt sowie als Brian I. und Daria I. das Kinderprinzenpaar. So schnell werden aus Jecken jecke Regenten.

Aber ganz so schnell ging es am Montagabend dann doch nicht. Erst zogen die Karnevalsvereine der Stadt zur Musik der Prinzengarde in den Ratssaal, der schon propper gefüllt war. Karl-Heinz Lessenich vom Tönisvorster Karnevalskomitee begrüßte die Narrenschar. Und dann zogen die kommenden Tollitäten ein. Ihre Nervosität konnte man an ihren Gesichtern ablesen. Was sich aber recht schnell legte. Unter anderem weil Andrea Schönen, Kommandeurin der Treuen Husaren, und Verena Arndt, Präsidentin des Jugendkarnevalsvereins,  launig die närrischen Regenten vorstellten.  Sie boten den Rahmen, in dem als Überraschung Bürgermeister Thomas Goßen erstmalig die Proklamationen vornahm.

Kinderprinzen sind
„für jeden Spaß zu haben“

Zuerst wurde das Kinderprinzenpaar proklamiert. Goßen fragte Brian Damian Köhler, ob er denn auch Kinderprinz werden wolle. Nach einem lauten „Ja“ wurden ihm und der Prinzessin die Insignien der Macht übergeben. In ihrer Rede boten die jungen Regenten ein eigenes Sessionsmotto: „Wir sind für jeden Spaß bereit, wir lieben die 5. Jahreszeit“.

Nach dem Sessionslied des Kinderprinzenpaares, das schon locker über die Lippen kam, freute sich Goßen, das Dreigestirn zu proklamieren, das freudig-gespannt auf diesen Moment wartete. Nachdem auch Silke Depta zu der Frage, ob sie denn Prinz werden wolle, laut „Ja“ sagte, fuhr Goßen fast in der Art einer Vermählung fort. Aber nur fast. Er proklamierte zuerst den Prinzen, der nun närrischer Regent von mehr als 29 000 Einwohnern sei, die aus über 100 Nationen stammen und 18 Religionen anhören. Diese alle zu erreichen, das wünschte sich Goßen vom Dreigestirn. Der Prinz erhielt mit Kette, Pritsche und Federn die Insignien seiner Macht. Der Bauer erhielt die Schlüssel. Wobei Goßen anmerkte, dass das Dreigestirn viel Arbeit leisten müsse, damit an Altweiber vielleicht der Stadtschlüssel dazu käme. Woran das Dreigestirn kaum Zweifel ließ. Der Jungfrau überreichte Goßen, den Spiegel, in dem man sich nicht nur selbst betrachten oder den man anderen vorhalten könne, sondern mit dem man mit viel Übung morsen könne – zum Beispiel in Richtung Theke.

Bürgermeister will per Verordnung für Sonnenschein sorgen

„Wer hätte das gedacht, jetzt sind die Mädchen an der Macht“, verkündete Silke I. strahlend. „Hier stehen drei Frauen, die ihren Kindheitstraum leben.“  Den Tönisvorstern und den Jecken, die man treffen wird, versprach sie für ihr Dreigestirn, dass man feiern wird und eine tolle Session verleben werde. Einen besonderen Dank richtete der Prinz an die Familien, mit deren Rückhalt man den Traum leben könne und mit viel Freude und Sonnenschein unter dem Motto „50 Jahre Tönisvorst – Wer hätte das gedacht, endlich sind die Mädchen an der Macht“  feiern werde.

Den Anfang hat das Dreigestirn, aber auch das Kinderprinzenpaar, am Montag im Ratssaal schon gemacht. Und Bürgermeister Goßen sagte auch schon zu, dass er für die tollen Tage im Februar per Verordnung für Sonnenschein sorgen werde. Sessionstänze auf dem rutschigen Parkett zu Ehren der närrischen Regenten und eine große Schar an Gratulanten rundeten den gelungen Einstieg in die Session 2019/2020 ab.