(mjo) Drei Niederlagen in Folge kassierte Turu 80 in der Fußball-Oberliga und rutschte damit auf den achten Tabellenplatz ab. Die letzte davon fiel beim Aufstiegsfavoriten FC Bocholt mit 0:4 deutlich aus. Und jetzt haben die Oberbilker den zweiten Aspiranten auf die Meisterschaft und den Aufstieg, die SSVg Velbert zu Gast (Freitag, 19.30 Uhr). Der Spitzenreiter aus Velbert ist sogar noch unbesiegt und hat seine letzten sechs Partien allesamt gewonnen. 28 Tore in zehn Begegnungen dokumentieren die Angriffsstärke des Teams von Trainer Hüzeyle Dogan.

Und ausgerechnet jetzt fällt mit Anil Ozan der Spieler aus, der so wichtig für die Abwehr der Turu wäre. Der 29jährige kam zusammen mit dem heutigen Kapitän Saban Ferati vor sieben Jahren zu den Düsseldorfern und ist seit geraumer Zeit als Sechser fast nicht mehr aus der Elf wegzudenken. Ihn erwischte es vor ein paar Wochen beim Pokalspiel in Dingden, als er in einem Zweikampf ausrutschte und sich dabei den Ellbogen auskugelte. „Zusätzlich rissen noch ein Muskel- und ein Innenband“, erklärt der in Krefeld wohnhafte Industriemechaniker. Seit sechs Wochen muss er eine Orthese tragen. An Fußballspielen ist nicht zu denken. „Ein Lichtblick ist, dass ich bald mit der Physiotherapie und dann auch mit Lauftraining beginnen kann“, sagt er, weiß aber auch, dass er dieses Jahr nicht mehr zum Einsatz kommen wird. Sein Ausfall, der für Turu kaum zu kompensieren ist, kommt der Familie Ozan zugute. „Meine Frau erwartet im Februar ihr erstes Kind“, erzählt er stolz und fügt gleich an, dass es ein Junge sein wird. Ein Fußball-Trikot hat er auch bereits für den Sprößling. „Aber nicht das von Turu, das es in dieser Größe nicht gibt“, gibt er zu, „ sondern eines von meinem anderen Lieblingsverein Galatasaray Istanbul.“

Gegen Velbert schlägt sein Herz aber für Turu. Seinen Teamkameraden gibt er als Rezept gegen den hohen Favoriten aus Velbert mit: „Wir haben nichts zu verlieren. Nur wenn wir mutig und kämpferisch alles geben, haben wir eine Chance.“