Das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium ruft die Beschäftigten im Gesundheitswesen auf, sich an einer Online-Befragung zu Gewalt und Rassismus in medizinischen Einrichtungen zu beteiligen. Die Befragung sei nun gestartet worden, teilte das Ministerium mit. Von Störungen über Pöbeleien und Beleidigungen bis hin zu körperlichen Attacken - immer wieder gebe es Berichte über Angriffe und Drohungen gegen Beschäftigte im Gesundheitswesen.
Um einen genauen Überblick über die Problematik zu erlangen, hatte das Ministerium 2024 eine Studie zu Rassismus und Antisemitismus gegenüber Beschäftigten im Gesundheitswesen in NRW in Auftrag gegeben. Eine wesentliche Basis dieser Studie sei die Online-Befragung. Das Ausfüllen des digitalen Fragebogens dauere 15 bis 20 Minuten.
Ergebnisse der Studie für 2026 erwartet
Erfragt wird beispielsweise, ob und in welchen Situationen Beschäftigte schon einmal Opfer von Rassismus, Diskriminierung oder Gewalt geworden sind und wie gut sie sich von ihrer Einrichtung unterstützt gefühlt haben. Die Ergebnisse der Studie werden im Sommer 2026 erwartet.
Das mit der Studie beauftragte iSPO-Institut für Sozialforschung, Praxisberatung und Organisationsentwicklung soll konkrete Handlungsempfehlungen für Einrichtungen des Gesundheitswesens entwickeln, um einen stärkeren Schutz für die Beschäftigten zu erreichen.
Initiative gegen Gewalt
Angesichts zunehmender Übergriffe gegen Ärzte, Pflege- und Rettungskräfte hat sich in NRW kürzlich eine Initiative gegen Rassismus, Gewalt und Diskriminierung im Gesundheitswesen gegründet. Außerdem entwickelt ein Runder Tisch von Ministerium und Fachleuten seit Mai 2024 unter anderem strukturierte hausinterne Meldewege für Arbeits- oder Gewaltschutzbeauftragte. Die Krankenhausgesellschaft NRW hat einen Leitfaden mit Sicherheitsempfehlungen für Beschäftigte in Kliniken herausgebracht.
Laut Polizeilicher Kriminalstatistik (PKS) haben Rohheitsdelikte und Straftaten in Krankenhäusern und Sanatorien in NRW zwischen 2019 und 2023 um rund 40 Prozent zugenommen. 2023 gab es 1.705 der Polizei bekanntgewordene Fälle.
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