Verkehrsminister Wüst kritisiert Ryanair und Eurowings

Köln (dpa/lnw) - Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) hat angesichts der Probleme im Luftverkehr die Fluggesellschaften Ryanair und Eurowings heftig kritisiert. Die Hauptursachen für die vielen Verspätungen und Flugausfälle lägen bei den Airlines, sagte der CDU-Politiker dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Freitag).

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„Die Airlines müssen ihre betrieblichen Abläufe so stabilisieren, dass nicht Kunden und Anwohner die Leidtragenden sind. Fliegen darf nicht zum Lotteriespiel werden“, sagte Wüst.

Seit einiger Zeit häufen sich in Deutschland Verspätungen und Ausfälle von Flügen. An diesem Freitag trifft es viele Passagiere besonders hart: Von einem Pilotenstreik bei Ryanair sind mitten in der Ferienzeit rund 55 000 Passagiere betroffen, davon 42 000 in Deutschland. Allein am Flughafen Köln/Bonn wurden nach Angaben eines Sprechers von 54 Starts und Landungen 28 annulliert. Am Flughafen Düsseldorf wurden sechs Verbindungen, also insgesamt 12 Flüge, abgesagt und am Ryanair-Stützpunkt Weeze 16 der insgesamt 19 für diesen Tag angesetzten Abflüge, wie ein Sprecher sagte.

„Die Streiks bei Ryanair sind die Folge des Geschäftsmodells auf dem Rücken der Mitarbeiter“, sagte Wüst dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Eurowings dagegen habe sich bei der Übernahme von Maschinen der Air Berlin verhoben. Zudem würden in den letzten Jahren die Umläufe immer knapper geplant.

Bereits im Juni hatte die „Rheinische Post“ berichtet, Wüst habe vom Management mehrerer Airlines wie Eurowings und Laudamotion Aufklärung wegen der stark gestiegenen Zahl von Landungen am späten Abend am Düsseldorfer Flughafen gebeten. Im Mai hatte es dem Bericht zufolge in Düsseldorf mit 313 Nachtlandungen so viele Landungen nach 23.00 Uhr gegeben wie noch nie in einem Mai. Wüst hatte laut Bericht gesagt, man könne „den Eindruck haben, dass die Umläufe so eng getaktet sind, dass Verspätungen billigend in Kauf genommen werden“. Eurowings, Marktführer am Düsseldorfer Flughafen, hatte als Verspätungsgründe auf europaweite Fluglotsenstreiks und Personalmangel bei der Flugsicherung verwiesen.