Mittwoch gegen München DEG kehrt in Liga-Alltag zurück
Düsseldorf · Vier Wochen lang hatten die Eishockeyprofis der Düsseldorfer EG Pause, an diesem Mittwoch geht es wieder los. Und der Gegner hat es in sich: Red Bull München. Leichter wird es auch danach erst einmal nicht.
Man kann fast die Uhr danach stellen: Kommen ein Eishockeyprofi oder gleich seine ganze Mannschaft aus einer längeren Pause, fällt während oder nach dem ersten Spiel ziemlich sicher ein Wort: eingerostet. Die Beine wirken schwer, Hände und Augen sind nicht so schnell, wie man es sich wünscht, die ersten Checks schmerzen etwas mehr als sonst, bei manchen brennen auch die Lungen. Da kann man vorher noch so oft trainiert haben, die Spielhärte kann man nicht simulieren. Da braucht es einige Zeit, ehe sich selbst fitte Spieler wieder bei 100 Prozent fühlen.
So wird das wohl auch an diesem Mittwochabend (19.30 Uhr) laufen, wenn die Düsseldorfer EG den EHC Red Bull München empfängt. Das erste DEG-Spiel seit knapp vier Wochen – eine unerhört lange Zeit in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), die ja naturgemäß keine Winterpause kennt und normalerweise von September bis Mai durchspielt. Lediglich die kurzen Länderspielpausen in November und Februar bieten dem Personal ein paar freie Tage, aber ein ganzer Monat, das gibt es nur alle vier Jahre wegen Olympia.
Nun stand wieder ein Olympia-Turnier an.Und zwar eins, das für das deutsche Eishockey mit DEG-Verteidiger Marco Nowak eine herbe Enttäuschung war, doch den Kollegen in der Heimat kam die Pause alles andere als ungelegen. Die Monate davor waren anstrengend, da sei es an der Zeit gewesen zu regenerieren, „vor allem mental“, sagt Verteidiger Bernhard Ebner, „es schadet nie, wenn man fünf, sechs Tage vom Eis wegkommt und seine Akkus auflädt“. Viel mehr war es allerdings nicht. Trainer Harold Kreis schloss die Kabine nicht für mehrere Wochen am Stück ab, Trainings- und freie Wochen wechselten sich ab. Nun ist das Team bereits seit Tagen wieder auf dem Eis, denn die ersten Gegner haben es in sich: Mittwoch München, Sonntag Mannheim, Dienstag Wolfsburg – allesamt oben dabei, allesamt Titelkandidaten, allesamt offensiv ausgerichtet. Nun laufen die Münchener den eigenen Ansprüchen derzeit etwas hinterher, aber da wird etwas zukommen auf die DEG. Erst recht auf die Defensive, in die zwar der vormals verletzte David Trinkberger zurückkehrt, dafür sind aber die Einsätze von Olympiafahrer Nowak und Luca Zitterbart fraglich. In der Offensive sieht es ähnlich aus: Einer kommt zurück, zwei fallen aus. Mike Fischer ist wieder da, Daniel Fischbuch und Paul Bittner fehlen.
Da kann man das Programm der nächsten Tage als überaus undankbar ansehen. Gerade nach einer langen Pause, die die Gegner eben nicht hatten. Alle drei Teams haben während Olympia ausgefallene Spiele nachgeholt, die Münchener allein zwei in der Vorwoche. Hinzu kommt die Qualität der Gegner. Doch bange macht sich Bernhard Ebner nicht, sieht „Chancen und Risiken“ mit Blick auf die nächsten drei Aufgaben: „Wir sind gezwungen, sofort da zu sein, das ist das Gute, wenn du gegen Topmannschaften spielst. Aber du kannst bei dem Programm natürlich auch schlecht starten.“ Was für ein Team auf dem neunten Platz eher ungünstig wäre. Es sind ja nur noch 14 Spiele in der Hauptrunde. Was allerdings für die DEG spricht: Sie hat in dieser Saison schon mehrfach bewiesen, dass sie Topteams schlagen kann, auch die aus München, Mannheim und Wolfsburg. „Gut für uns, dass wir schon gezeigt haben, dass wir gegen sie gewinnen können“, sagt Ebner. Das habe in der Vorbereitung geholfen. Die hat wieder Harold Kreis übernommen. Oft wird er das allerdings nicht mehr tun, der Trainer wird die DEG am Saisonende verlassen. Dass das jetzt bereits offiziell ist, birgt Gefahren, gerade wenn man ein paar mal in Folge verliert. Dann kann es schnell heißen, das Team folge einem, der eh bald weg ist, nicht mehr. Ebner sieht dafür keine Anzeichen: „Das war in den letzten Tagen kein großes Thema. Wir hören ihm genauso zu wie vorher.“