Staatskanzlei Waldpakt unterzeichnet - So will NRW den Wald retten
Düsseldorf · Die NRW-Landesregierung und Verbände beschreiben gemeinsame Ziele zur Rettung des Waldes. Die finanziellen Eckpunkte sind dabei schon längst bekannt. Darüber hinaus erneuerte Laschet seine Forderung nach einer Baumprämie für Waldbesitzer.
Dass der von Dürre, Stürmen und Borkenkäfern geplagte Wald in NRW Hilfe benötigt, ist klar. Dass dabei auch alle Akteure gemeinsame Ziele verfolgen, soll ein Waldpakt symbolisieren, der am Dienstag in der Staatskanzlei unterzeichnet wurde. Er wird getragen von der Landesregierung, vertreten durch Ministerpräsident Armin Laschet (CDU), Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) und Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU), aber auch von zahlreichen Verbänden – vom Waldbauernverband über den Naturschutzbund bis zur Säge- und Holzindustrie.
Die finanziellen Eckpunkte sind dabei schon längst bekannt: Gut neun Millionen Euro hat das Land zur akuten Schadensbewältigung zur Verfügung gestellt, 100 Millionen sind zudem, verteilt auf zehn Jahre, für die Wiederaufforstung geplant. Auch der Bund will seine Fördermittel um 547 Millionen Euro erhöhen; wie viel davon nach NRW fließt, ist noch offen.
Darüber hinaus erneuerte Laschet seine Forderung nach einer Baumprämie, mit der Waldbesitzer für die Ökosystemleistung ihrer Wälder unterstützt werden sollen. Und in NRW wird darüber hinaus die Einrichtung eines Waldfonds geprüft.
Dass auch Bauministerin Scharrenbach zu den Unterzeichnern gehörte, steht für das Vorhaben, das Bauen mit Holz voranzubringen als Möglichkeit, CO2 langfristig zu speichern. Man wolle „weg vom Betonbauland und hin zum Holzbauland“ sagte die Ministerin. Die nötigen Gesetzesänderungen, um dem Bauen mit Holz mehr Raum zu geben, seien inzwischen erfolgt. Damit seien jetzt Holzbauten bis zu 13 Metern Höhe möglich.
Philipp Freiherr Heereman, Vorsitzender des Waldbauernverbands, sagte: „Für uns ist heute ein bisschen Weihnachten.“ Wichtig sei aber, die finanziellen Möglichkeiten jetzt auch umzusetzen. Angesichts des Rückhalts in der Landesregierung sei er aber zuversichtlich. Und an Laschet gewandt, ergänzte er: „Sie machen für mich heute den Wald zur Chefsache.“
Der Waldpakt widmet sich drei Handlungsfeldern. Im ersten geht es darum, den Wald durch Mischpflanzungen klimastabil zu machen und die Wildbestände zu reduzieren. Das zweite Handlungsfeld dreht sich um die finanzielle Unterstützung der Waldbesitzer. Und schließlich geht es um umwelt- und baupolitische Initiativen, unter anderem rechtliche Rahmenbedingungen für ein effizientes Krisenmanagement.