„Laufmamalauf“ im Kreis Viersen So kommt Mama wieder zum Sport

Tönisvorst/Kempen/Willich/Grefrath · Die Tönisvorsterin Caroline Gniatkowski bietet Kurse für Mütter. Der Kinderwagen dient dabei als Sportgerät.

Caroline Gniatkowski zeigt Müttern, wie sie den Kinderwagen als Sportgerät nutzen können.

Foto: Norbert Prümen

Das heißersehnte Baby ist da, Spaziergänge sind an der Tagesordnung, nächtliches Herumwandern mit einem Siebenpfünder auch. Aber schon bald kommt der Moment, da wollen für die frisch gebackene Mutter diese Bewegungen nicht mehr zu dem passen, was sie früher einmal unter dem Begriff Sport verstanden hat, sehnt sie sich nach mehr. Aber die Frage ist: Wie geht das mit einem Baby und seinem Bedarf nach Rundumversorgung?

Die Tönisvorsterin Caroline Gniatkowski kennt das aus eigener Erfahrung. Zusammenlebend mit zwei kleinen Söhnen, 3 Jahre und 15 Monate alt, weiß sie, wie oft aus rein praktischen Gründen das Sportmachen hakt. Also packte sie vor etwa einem halben Jahr das Problem beim Schopfe und übernahm das Franchisekonzept „Laufmamalauf“ für den Kreis Viersen.

„Laufmamalauf“ ist in Österreich, der Schweiz und Deutschland der größte Anbieter von Outdoor-Fitness für Mütter. Das Besondere: Die Mütter können ihre Kinder zum Sport mitbringen. Gegründet wurde die Firma 2010 als Franchiseunternehmen in Berlin. Mittlerweile ist „Laufmamalauf“ an 500 Standorten vertreten.

Kurse gibt es in Neersen,
Grefrath und Kempen

Im Herbst 2021 startete Caroline Gniatkowski mit ihren Kursen. „Sie kommen sehr gut an und werden intensiv nachgefragt“, sagt Gniatkowski. Der Kurs „Outdoorfitness mit Kind und Kinderwagen“ findet montagvormittags im East-Cambridgeshire-Park in Kempen, dienstagvormittags im Schwingbogenpark in Grefrath und mittwochs im Schlosspark Neersen statt. „Im Schnitt kommen zehn Mütter mit ihrem Baby in den Park“, erzählt Gniatkowski. „Die Mütter brauchen diese Möglichkeit, sich vor allen Dingen unbeschwert von Coronaschutzmaßnahmen treffen, sich auspowern und austauschen zu können.“

Nach der Entbindung sollten die Frauen sechs bis acht Wochen warten, bis sie mit dem Sport starten. Aber dann können sie sich unbesorgt dem 60-minütigen Ganzköpertraining im Park, konzipiert als Zirkeltraining, hingeben, während ihnen ihr Kind vom Kinderwagen aus zuschaut. Oder schläft. Die Mütter kräftigen die durch die Schwangerschaft geschwächte Muskulatur, machen Koordinations-, Ausdauer und Beweglichkeitstraining, geraten ins Schwitzen und bringen so ganz nebenbei die Schwangerschaftspfunde zum Schmelzen. Und das im Kreis von Gleichgesinnten.

Beim Training wird der Atem für die Ausführung der Übungen verwendet, aber im Anschluss kann er zum Gespräch mit den übrigen Müttern eingesetzt werden. „Nach dem Kurs huschen wir oft noch zum Bäcker, holen uns eine Tasse Kaffee und quatschen“, berichtet Gniatkowski. Und genau das mache den Reiz dieses Fitnessangebotes aus, meint die Trainerin.

Schlechtes Wetter ist für Mütter und Babys kein Thema. „Meist war es in den letzten Monaten sogar trocken“, erinnert sich Gniatkowski, „aber auch bei unsicherem Wetter zieht eine Frau die andere mit, und wir treffen uns im Park.“ Das zeigt: Der Spaß am Training ist größer als die Angst, ordentlich durchgepustet oder einmal ein bisschen nass zu werden.