Tischtennis Källberg bleibt bei der Borussia

Der Schwede Anton Källberg hat seinen Vertrag beim Tischtennis-Bundesligisten Borussia Düsseldorf um zwei Jahre verlängert.

Anton Källberg jubelt nach einem Siegpunkt für Borussia.

Foto: RP/HORSTMUELLER GmbH

Anton Källberg ist ein eher zurückhaltender junger Mann. Große Sprüche, lautstarke Ansagen sind nicht sein Ding. Wenn er für Schlagzeilen sorgt, dann beziehen die sich auf seine Leistungen an der Tischtennis-Platte. Und da sorgte der 24-Jährige Schwede zuletzt fast ausschließlich für positive Überschriften. In der Tischtennis-Bundesliga ist Källberg in der inoffiziellen Einzelwertung mit der derzeitigen 21:1-Siegesbilanz die Nummer eins. In der Weltrangliste geht es seit zwei Jahren beständig aufwärts, bis auf aktuell Position 31. „Anton ist ein Spitzenspieler, aber kein Lautsprecher“, charakterisiert Borussia-Manager Andreas Preuß den Schweden. „Nicht nur das, sondern seine gesamte Art machen ihn zu einem sehr angenehmen Menschen.“

Der so gut zur Borussia passende Charakter ist aber eher ein Tüpfelchen auf dem i und nicht der entscheidende Grund dafür, dass der deutsche Tischtennis-Rekordmeister und Källberg jetzt die Zusammenarbeit um weitere zwei Jahre bis zum Sommer 2024 verlängerten. „Die Borussia und ich, wir sind noch nicht fertig miteinander“, kommentierte Källberg. Ganz offensichtlich fühlt sich der im Umgang mit dem Plastikball hochveranlagte Mann wohl in Düsseldorf. Seit sieben Jahren wohnt er in der NRW-Landeshauptstadt und steht seit sechs Jahren im Borussia-Dress an der Platte. Der Klub hat sich zu seiner Ersatzfamilie, die Gegend um den Staufenplatz zum Heimatort entwickelt. Im Tischtennis-Zentrum hat er seine Freundin kennengelernt, zu „Opa“ Preuß und „Papa“ Danny Heister (Cheftrainer) kann Källberg mit allen Fährnissen des Alltags kommen. „Wir kümmern uns. Auch das schätzt Anton“, so der Manager.

Entscheidend ist aber, was an der Platte herauskommt, und da ging es für Källberg nicht immer so steil bergauf wie in den letzten zwei Jahren. „Seine Entwicklung verlief auch schon mal waagerecht oder sogar nach unten. Ich war sogar schon mal kurz davor, ihn gehen zu lassen“, verrät Preuß.

Für Källberg bis an die
finanziellen Grenzen gegangen

Jetzt aber gingen die Borussen bis an ihre finanzielle Schmerzgrenze, um den Mann, der wohl auch bei anderen Top-Vereinen Begehrlichkeiten geweckt hat, in Düsseldorf zu halten. Das und die „Familie“ gaben wohl den Ausschlag für die Vertragsverlängerung. „Anton weiß, dass es in Europa wohl keine bessere Trainings-, Team- und Vereinssituation gibt. Bei uns hat er immer und überall hin kurze Wege. Bei uns hat er immer sehr gute Trainingspartner, bei uns hat er immer hochklassige Wettkämpfe“, so Preuß.

Verträge sind immer ein Versprechen für die Zukunft und Preuß ist sich sicher, dass Källberg sein Versprechen einlöst, obwohl er ausgerechnet im Pokalfinale 2022 seine ersten Saisonniederlagen bezog und Borussia dem 1. FC Saarbrücken den Pott überlassen musste. „Niederlagen können immer mal passieren. Blöd, dass es ausgerechnet in einem Finale passiert ist“, gesteht der Manager. „Aber Anton wird mehr und mehr unser Führungsspieler. Er wird inzwischen in 90 Prozent der Spiele als Nummer eins eingesetzt. Wir erwarten selbstverständlich, dass er im Alltag und in den wichtigen Spielen punktet.“

Das er den 40-Jährigen Rekord-Europameister Timo Boll in der internen Hierarchie als Top-Akteur abgelöst hat, ist Källberg bewusst und er liefert ja auch, jedenfalls in den allermeisten Fällen. „Anton ist unser Spitzenspieler und wird in der Weltrangliste die Top-Ten erreichen“, erklärt Preuß. Spielerisch und mental hat er sich dafür jedenfalls das Fundament in Düsseldorf geschaffen. Darauf auszubauen und es abzurufen, dafür arbeitet Källberg tagtäglich mit Heister. Die Borussia und Källberg sind jedenfalls noch nicht fertig
miteinander.