Wirtschaft 125 erfolgreiche Jahre für Kaut

Kaut ist seit mehr als einem Jahrhundert im Tal bekannt. Das erste Referenzobjekt war die Stadthalle.

Foto: Kaut

Elberfeld/Langerfeld. 125 Jahre, das ist eine lange Zeit, „eine, die ein Mensch sich beinahe nicht vorstellen kann“, sagt Christina Kaut, Geschäftsführerin der Alfred Kaut GmbH + Co. „Aber manche Firmen schaffen es dann doch, so lange zu bestehen“, sagt sie. Zum Beispiel ihre. Das Wuppertaler Familienunternehmen Kaut, deutschlandweit bekannt als „The Air Company“, feiert in diesem Jahr ihr 125-jähriges Bestehen.

Christina Kaut, die das Unternehmen seit 2013 gemeinsam mit ihrem Bruder Philip in vierter Generation führt, sagt, sie blicke nicht ohne Stolz auf diese lange Zeit zurück — auf das Erbe ihres Urgroßvaters. Die Anfänge des Unternehmens reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück, als Alfred Kaut im Jahre 1892 in Elberfeld die Alfred Kaut Elektrizitätsgesellschaft gründete.

Das erste Referenzobjekt war die Stadthalle auf dem Johannisberg, die Alfred Kaut mit Strom versorgte. Er spezialisierte sich zunächst auf die Installation von elektrischen Leitungen sowie auf die Montage von Beleuchtungskörpern und Elektromotoren. Seine Söhne Hans und Alfred lenkten das Unternehmen dann in den 20er Jahren erstmalig in Richtung Kältetechnik, indem sie die Generalvertretung für Kühlschränke und Aggregate von Frigidaire (General-Motors-Tochter aus den USA) übernahmen. Mit Eintritt der dritten Generation wurde der ehemalige Handwerksbetrieb dann zu einem Spezialanbieter von Kälte- und Klimatechnik sowie Luftbe- und Entfeuchtungstechnik.

Heute stellt sich das Unternehmen auf die Veränderungen durch die Energiewende ein, die auch die Art und Weise bestimmt, wie Wohn- und Bürogebäude beheizt und gekühlt werden. Diese Veränderungen will die Firma mit ihren Produkten und Entwicklungen nachhaltig begleiten. Insellösungen für das Heizen, Kühlen, Befeuchten und Entfeuchten werden mehr und mehr integrativen Klimakonzepten weichen, so die Firmenphilosophie.

Christina Kaut sagt, dass die Leitung einer solchen Firma natürlich auch Druck mit sich bringt, dem es gerecht zu werden gilt. Denn einerseits steht da das Erbe von Urgroßvater, Großvater und Vater; andererseits gibt es natürlich die Verantwortung den vielen Mitarbeitern gegenüber.

Heute sind das rund 170 Leute, verteilt auf das Stammhaus, das 1994 von der Elberfelder Tannenbergstraße zur Windhukstraße in Langerfeld gezogen ist, und in den Niederlassungen in Berlin, Dresden, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Nürnberg, München, Rostock und Stuttgart.

Heute vereint die Kaut-Gruppe drei Tochterfirmen, die unter anderem Produkte der Marken Panasonic, Hitachi und Hisense vertreiben. Durch stetige Innovationen und Entwicklungen in der Branche bleibt das Unternehmen, getreu dem Jubiläums-Motto, immer in Bewegung.

Dadurch will die Firma auch die nächsten 125 Jahre bestehen — und durch die Förderung des eigenen Nachwuchses. Kaut bildet Kaufleute im Groß- und Außenhandel sowie Mechatroniker für Kälte- und Klimatechnik aus. Erstmalig werden ab Herbst 2017 auch Fachkräfte für Lagerlogistik ausgebildet.

So bietet die Firma dem Bergischen Nachwuchs, die Chance, hier Arbeit zu finden - die auch hier bleiben soll. „Die Firma wurde hier gegründet“, sagt Kaut. „Wir sind hier verwurzelt und finden hier genug qualifierte Mitarbeiter.“