2017 — ein Jahr fast wie gemalt
WZ-Cartoonist André Poloczek sieht Wuppertal als gutes Pflaster für Satire.
In jeder Samstagausgabe der WZ nimmt sich Cartoonist André Poloczek ein aktuelles Thema vor und bringt es mit spitzer Feder zu Papier. Unser Jahresrückblick zeigt eine Auswahl seiner schönsten Cartoons aus dem Jahr 2017.
Herr Poloczek, Ende 2018 sollen die Bauarbeiten am Döppersberg abgeschlossen sein. Würde man als Karikaturist nicht lieber in München, Berlin oder Köln leben, wo ewig weitergebaut wird?
André Poloczek: Tja, ich glaube, wenn ich mir meinen Wohnort danach aussuchen würde, wo am intensivsten und unsinnigsten gebaut wird, dann müsste ich wohl nach Stuttgart ziehen. Da setzt die Bahn Milliarden in den Sand. Genau das Geld, das hier im Tal gut angelegt wäre.
Ist Wuppertal grundsätzlich ein gutes oder ein eher undankbares Pflaster für Cartoons?
Poloczek: Ich fühle mich hier — und das nicht nur als Cartoonist — sehr wohl. Wenn Sie das Pflaster ansprechen, dann empfinde ich das als eher cartoonfreundlich. Das sieht man auch daran, dass hier überdurchschnittlich viele Satiriker bundesweiter Ausstrahlung leben.
Was könnten 2018 die Themen sein, die sie mit spitzer Feder begleiten werden? In Wuppertal und allgemein.
Poloczek: In Wuppertal gibt es ja eine ganze Reihe von Themen, die sozusagen als Dauerbrenner daherkommen. Der Verkehr zu Land, zu ...nein, zu Wasser nicht, aber in der Luft. Ob nun als Seil- oder als Schwebebahn. Allgemein deutschland-politisch wird natürlich interessant, ob die in Berlin eine neue Regierung zustande kriegen, oder ob das so läuft wie beim BER.
Welche Schlagzeile würden Sie Wuppertal gerne ersparen im kommenden Jahr?
Poloczek: Nicht lesen möchte ich die Auswertung einer Umfrage, die da zusammengefasst lautet: „Zahl der Unzufriedenen wächst!“