3500 Schüler besuchten die Ausbildungsbörse

An die 90 Unternehmen präsentierten sich in der Stadthalle.

Wuppertal. Bonbons, Kugelschreiber, Taschen und Ansteckbuttons: Die Unternehmen der Region gaben sich auch bei der 23. Ausbildungsbörse in der Stadthalle viel Mühe, die Aufmerksamkeit der Schulabgänger auf sich zu lenken. Viele Jugendliche sind unschlüssig, wie sie ihre berufliche Zukunft gestalten wollen — Ausbildung, Studium oder vielleicht zur Bundeswehr? Etwa 90 Unternehmen und 3500 Schüler nutzten gestern die Chance, Informationen auszutauschen.

An Möglichkeiten mangelt es nicht, das weiß auch Maren Sander (19), die zurzeit auf die höhere Handelsschule geht. „Ich bin noch etwas zwiegespalten, was nach der Schule passieren soll.“ Für sie steht fest: Es soll in den kaufmännischen oder sozialen Bereich gehen. Ihre Klassenkameradin Irina Büchsenschütz (19) hat sogar Bewerbungen zur Ausbildungsbörse mitgebracht. Für sie kommt eine Ausbildung zur Groß- und Außenhandelskauffrau in Frage.

In welchem Betrieb sie anfangen möchte, weiß sie noch nicht. „Mein Ziel ist es, mich zumindest bei den Firmen vorzustellen und Bewerbungen abzugeben.“ Einen Ausbildungsplatz haben die wenigsten Besucher in der Tasche. Für Saskia Dellmann (15) hat sich die Visite gelohnt. Ihr Wunsch hat sich bestätigt: Sie möchte Apothekerin werden. Noch schnell den Bewertungsbogen ausfüllen, den sie von der Schule bekommen hat — zufrieden malt sie ein Smiley hinter das Berufsbild „Apothekerin.“

Solche Bewertungs- oder Fragebögen kommen nicht bei jedem an. Lars Staschok, Einstellungsberater der Polizei, wünscht sich „mehr echtes Interesse“ der Besucher. Dass die Schulen ihre Schüler mit Fragebögen losschicken, mit deren Hilfe sie verschiedene Berufsfelder abarbeiten, hält er nicht für sinnvoll. „Häufig passen die Fragen gar nicht zum jeweiligen Beruf. Ich wünsche mir mehr Eigeninitiative der Abgänger.“

Jonas Eichholtz am Stand von Vaillant sieht das ähnlich. Er selbst ist Auszubildender im zweiten Lehrjahr, weiß aber auch, worauf es bei einem guten Eindruck seitens der Interessenten ankommt: „Die Bewerber sollten sich für mehr als nur Kugelschreiber und Schlüsselanhänger interessieren — nämlich für den Beruf.“

Fakt ist aber: In der Stadthalle herrschte reges Treiben. Die meisten Besucher wussten die vielen Möglichkeiten auf der Ausbildungsbörse zu schätzen — es konnten unter anderem kostenlose Bewerbungsfotos gemacht werden. Ein Kontrastprogramm gab es auf den Treppenstufen vor dem großen Saal: Die Schüler nutzen den abgelegeneren Ort um Musik zu hören oder Hausaufgaben zu machen — so wurden die eben erst verschenkten Kugelschreiber direkt zum Einsatz.