Ärger über die Umweltzonen wächst
Verschärfung der Regeln ab 1. Juli: Aus für die gelben Plaketten. Wuppertals Handwerker müssen Fuhrpark umrüsten.
Wuppertal. In Wuppertal sind aktuell noch 5670 Fahrzeuge unterwegs, bei denen eine gelbe Plakette die Windschutzscheibe „ziert“. Ab dem 1. Juli sehen die Besitzer dieser Fahrzeuge rot, wenn sie in einer Umweltzone mit einer gelben Plakette erwischt werden. Denn ab dem 1. Juli droht den Besitzern ein Bußgeld von 80 Euro.
Der Unmut in Wuppertal über die Umweltzonen wächst. „Es gibt sicherlich noch einige Handwerksbetriebe in Wuppertal, die ihre Fahrzeuge umrüsten müssen. Die Handwerker haben das mit der Umweltzone bisher ja brav mitgemacht, aber jetzt ist das Ende der Fahnenstange erreicht“, sagt Kreishandwerksmeister Arnd Krüger, der sich gegen weitere Auflagen ausspricht.
Gerade bei den Handwerksbetrieben sind Lieferwagen und Transporter als Werkstattwagen oft viele Jahre im Einsatz. Zwar erteilt die Stadt bei Fahrzeugen älteren Baujahrs, die sich technisch gar nicht mehr umrüsten lassen, eine Ausnahmegenehmigung, aber diese Lösung gilt nur für Wuppertal.
„Das hilft nicht weiter, wenn man den wagen nicht in anderen Städten einsetzen kann“, sagt Krüger. Die Stadt hatte gegen die Verschärfung der Umweltzonen protestiert, muss nun aber den Erlass der Bezirksregierung Düsseldorf umsetzen. „Wir halten die Umweltzone in Wuppertal für sinnlos und möglicherweise sogar für kontraproduktiv“, sagt Stadtsprecherin Martina Eckermann. Die Umweltzonen hätten für mehr Bürokratie, aber bisher nicht für die gewünschte Reduzierung von Stickstoffen gesorgt. Die Feinstaubbelastung sei in Wuppertal zudem nicht das dringendste Problem. „Wir halten andere Punkte im Luftreinhalteplan für wichtiger“, sagt Eckermann.
Die Umrüstung hat für Privatpersonen ihren Preis. Für den Einbau eines Rupartikelfilters an einem Audi A 2 Turbodiesel mit dem Baujahr 2002 musste ein Wuppertaler inklusive der Werkstattkosten rund 1200 Euro hinblättern. Stattliche Kosten, wenn man bedenkt, dass Wuppertals Umweltzonen von der vielbefahrenen A 46 durchschnitten werden, auf denen überhaupt keine Plaketten erforderlich sind.