Aids-Hilfe-Jubiläum: „Ätz“-Hilfe gegen die Seuche
Die Aids-Hilfe Wuppertal feiert mit einer Gala ihren 20. Geburtstag im Forum Rex. Erinnerungen an den Kampf gegen die Seuche.
<strong>Wuppertal. Wenn Vereine wachsen, ob an Mitgliedern oder an Jahren, wird gejubelt. Von ungeteiltem Frohsinn konnte aber nicht die Rede sein, als der Kabarettist David Becher in Wuppertaler Mundart die "Ätz-Hilfe" zur Gala im Rex-Theater empfing. 20 Jahre Aids-Hilfe Wuppertal bedeuten schließlich auch einen unermüdlichen Kampf gegen Krankheit, Vorurteile und Verzweiflung. Immerhin waren diese zwei Jahrzehnte von soviel Trauer um Verstorbene gezeichnet, dass schließlich die Tränen versiegen mussten.
Ein Verein, der sich der Hilfe verschrieben hat
Mit seiner "Ätz-Hilfe" traf Becher den Nagel auf den Kopf: Ätzend ist die Existenz einer Seuche, die den Menschen gerade bei seiner höchsten Lust packt, tröstend dabei die Tatsache, dass sich ein Verein der Hilfe verschrieben hat. Die sehr gemischten Gefühle bestimmten dann auch die Benefiz-Gala am Samstag, die mit einem ungewöhnlich langen Sektempfang von immerhin zwei Stunden erst einmal Gelegenheit zum Wiedersehen und zum Erfahrungsaustausch gab.Knallrot wie die Liebe waren die selbstgeschneiderten Kostüme der jungen Damen vom Berufskolleg am Kothen, die außer Sekt auch Kondome verteilten. Die Botschaft war deutlich: Bei jeder sexuellen Stimulans muss immer auch der Gedanke an Prävention mitschwingen.
Über die Ansprachen der Honoratioren huschte Becher, gekleidet als alternde Putzfrau, schnell hinweg, "weil ich gleich noch Rosamunde Pilcher im Fernsehen gucken will". Eindringlicher als die zweifellos berechtigten Gruß- und Gedenkworte waren dann auch zwei "filmische PortrAIDS", die mit dem Leben Betroffener vertraut machten.
Ausstellung Anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Aids-Hilfe haben die Stadt und die Bergische Uni einen Plakatwettbewerb zu diesem Thema ausgelobt. Jüngst wurde die Ausstellung mit den insgesamt 36 Werken im Verwaltungshaus Elberfeld eröffnet und seitdem sind auch schon zahlreiche Besucher dort gewesen und haben sich die Bilder angesehen.
Geöffnet Zu sehen sind die Plakate dort noch bis zum 14. April, jeweils montags bis freitags zu den Öffnungszeiten des Verwaltungshauses.