SEK-Einsatz: Hausverbot für Ehemann

Die Kosten für den Großeinsatz am Sonntag zahlen die Steuerzahler. An dem mehrstündigen Großeinsatz waren rund 80 Polizisten beteiligt.

Wuppertal. Nach dem Großeinsatz der Polizei in der Nacht auf Sonntag darf der zwischenzeitlich festgenommen Wuppertaler (21) vorerst nicht in seine Wohnung an der Leimbachstraße zurück. Das bestätigte ein Polizei-Sprecher gestern auf WZ-Nachfrage. Nach wie vor ermittelt die Kripo gegen den Wuppertaler wegen Bedrohung und häuslicher Gewalt. Wie berichtet, hatte die Bewohnerin eines Mehrfamilienhauses am späten Samstagabend die Polizei alarmiert. Ihr mit einer Schusswaffe bewaffneter Nachbar (21) habe seine Frau (20) in die gemeinsame Dachgeschosswohnung gedrängt. Weil der Mann wegen ähnlicher Bedrohungen der Polizei bereits bekannt war, wurde Verstärkung angefordert. Um 2 Uhr nahm ihn ein Sondereinsatzkommando (SEK) fest.

Zugriff der Spezialkräfte ohne vorherige Kontaktaufnahme?

Seine unverletzte Frau erklärte wenig später, sie habe sich nicht bedroht gefühlt. Bei der Waffe handelt es sich um eine Schreckschusspistole. Fazit: Der 21-Jährige wurde nach einer Nacht in der Ausnüchterungszelle wieder auf freien Fuß gesetzt. Medienberichte, wonach das Paar beim Zugriff der Spezialkräfte im Bett gelegen habe, wollte die Polizei gestern nicht kommentieren. Es sei nicht in jedem Fall erforderlich, mit einem angeblichen Geiselnehmer vor einem Zugriff Kontakt aufzunehmen, hieß es gestern dazu.

Fakt ist: An dem mehrstündigen Großeinsatz waren rund 80 Polizisten beteiligt. Und: Aus Sicht der Kripo liegt kein Fall von missbräuchlicher Alarmierung vor. Demnach könne auch niemand in Regress genommen werden. Die Kosten des Einsatzes - mehrere tausend Euro - trägt damit der Steuerzahler. Die Ermittlungen dauern an.