Neue Kochfunktionen Anbraten und Röstaromen - Vorwerk stellt neuen Thermomix TM6 vor
Wuppertal · Am Freitagabend hat das Wuppertaler Unternehmen Vorwerk seinen neuen Thermomix, den TM6, vorgestellt. Mit einer deutlichen Erweiterung der Kochfunktionen will das Familienunternehmen neue Maßstäbe setzen.
Die jüngsten Nachrichten aus dem Hause Vorwerk waren nicht gerade rosig. Umsatzrückgänge beim Verkaufsschlager Thermomix, Stellenkürzungen, Reorganisation des Unternehmens. Am Freitagabend nun stellte das Wuppertaler Traditionsunternehmen das neuste Modell des High-Tech-Kochgeräts vor, das mit einigen Verbesserungen und Zusatzfunktionen daherkommt und hofft wohl, damit die Umsatzzahlen wieder ankurbeln zu können.
Neue Kochfunktion für ambitionierte Hobbyköche
Mit dem Thermomix TM6 soll das Kochen noch einfacher werden, verspricht der Hersteller. Neben neuen Kochfunktionen wie Anbraten, Karamellisieren, Vakuumgaren und Fermentieren, was vor allem ambitionierte Hobbyköche interessieren dürfte, ist der Zugang zum Rezept-Portal Cookidoo komfortabler geworden. Dieser wurde inklusive des Wlan-Zugangs in das Gerät integriert. Der sogenannte Cook-Key sei nun nicht mehr nötig. 42.000 internationale Rezepte stehen so dem Anwender zur Verfügung.
Eine weitere Neuerung: Das Gerät soll sich über Software-Updates ständig erweitern, ergänzen und verändern lassen. Man habe weniger auf Veränderungen in der Optik, sondern sich „auf eine deutliche Erweiterung der Kochfunktionen und den Ausbau der Digitalisierung konzentriert“, gibt das Unternehmen bekannt.
Ob Vorwerk den Negativtrend beim Umsatz mit dem neuen TM6 stoppen kann, wird sich zeigen. Der Thermomix hatte 2018 Konkurrenz bekommen. Discounter wie Aldi bieten einen Thermomix-Klon an, der weitaus günstiger ist, als das Original.
2018 startete das Wuppertaler Unternehmen einen Versuch, dem Abwärtstrend etwas entgegenzusetzen und erweiterte sein Geschäftsfeld um die Teemaschine „Temial“. Mit dem Gerät habe Vorwerk an den internationalen Erfolg der Luxus-Küchenmaschine anknüpfen wollen, berichtete die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ (FAS). Doch das Gerät floppte. Nach einer Woche auf dem Markt, wurde im Netz über die neueste Erfindung zweier Vorwerk-Mitarbeiter gespottet. Dann tauchten Problemen mit dem Hightech-Teekocher und mehrwöchigem Lieferstopp auf.
Nun scheint sich Vorwerk wieder auf seinen größten Umsatzträger, den Thermomix, zu konzentrieren. Trotz eines Minus von 12,9 Prozent, lag 2017 mit gut 1,1 Milliarden Euro nach wie vor die Küchenmaschine, vor dem Staubsauger Kobold und der Kosmetikmarke Jaffra. Vielleicht gelingt es ja dem Familienunternehmen mit Anbraten und Röstaromen Kunden neuen Appetit auf den Thermomix zu machen.