Statistik Anstieg bei den Beschäftigten und Arbeitsplätzen seit 2009

Die Stadt ist nach der Weltwirtschaftskrise wieder im Aufwind: Immer mehr Wuppertaler sind in Lohn und Arbeit. Seit 2009 wurden mehr als 8000 neue Arbeitsplätze am Standort Wuppertal geschaffen.

Foto: wuppertal.de

Wuppertal. „Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist in Deutschland auf einem Allzeithoch.“ Mit diesem Satz verkünden Politiker gerne, dass der wirtschaftliche Aufschwung an der Basis angekommen ist. Doch was verbirgt sich hinter dem Begriff „sozialversicherungspflichtig Beschäftigte“? Ein Blick in die Daten der Statistikstelle der Stadt Wuppertal verrät, dass sich mehr dahinter verbirgt.

So muss wegen der Berufspendler, die in einer Stadt wohnen und in einer anderen arbeiten, zwischen dem Wohnortprinzip und dem Arbeitsortprinzip unterschieden werden. „Das Wohnortprinzip gibt Auskunft darüber, wie viele Wuppertaler einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgehen. Das Arbeitsortprinzip zeigt auf, wie viele sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze in der Stadt vorhanden sind“, erklärt Oliver Pfumfel, Leiter der Abteilung Statistik und Wahlen.

In beiden Statistiken ist die Tendenz für Wuppertal positiv. 2015 (Stichtag 30. Juni) waren demnach 118 021 Wuppertaler von rund 350 000 Einwohnern sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Zum Vergleich: Der Tiefstand wurde im Krisenjahr 2009 mit 106 732 Wuppertalern in Lohn und Arbeit erreicht. Den Höchststand gab es 2000 mit 122 419 Personen. Damals hatte Wuppertal allerdings 364 000 Einwohner.

Arbeitsplätze in Wuppertal gab es im Jahr 2000 für 129 240 Personen. Die Zahl sank bis zum Krisenjahr 2009 auf 110 216. Im Jahr 2015 wurden 118 123 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen in Wuppertal gemeldet. Bemerkenswert ist vor allem die Entwicklung nach der Weltwirtschaftskrise: „Konnte man den starken Zuwachs im Jahr 2011 gegenüber dem Vorjahr um 2938 Wohnortbeschäftigte und 3921 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze noch als Konsolidierungsphase ansehen, so nahm die Beschäftigung in den vergangenen zwei Jahren um 6596 (Wohnortprinzip) und 4279 (Arbeitsortprinzip) zu“, heißt es in dem Bericht der Statistikstelle.

In absoluten Zahlen ausgedrückt seien in Wuppertal fast wieder so viele Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt wie 2002.

Die Zahlen lügen nicht. Und daher lohnt es sich, an die Abmachung des New Deals zu erinnern. Im Strategiepaper Wuppertal 2025, das vom Rat der Stadt 2014 beschlossen wurde, heißt es zum sogenannten New Deal: Die Unternehmen schaffen neue, sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Im Gegenzug sinkt der Gewerbesteuerhebesatz sukzessive von jetzt 490 Punkten auf 475 Punkte.

Die Abmachung wird von der Wirtschaft mehr als erfüllt, die Stadt kann aber nicht liefern. Da der städtische Haushalt im Jahr 2017 ausgeglichen sein muss, wird die Stadt nicht auf Einnahmen auf der Gewerbesteuer verzichten. Auf eine Anfrage der Grünen teilte Stadtkämmerer Johannes Slawig mit, dass der New Deal und damit die Senkung der Gewerbesteuer frühestens 2021 umgesetzt werden könne. Die Haushaltsziele haben höchste Priorität.

Bei aller Freude über die neuen Arbeitsplätze: Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sagt nichts über die Qualität der Jobs aus. Trotz der Einführung des Mindestlohns ist in NRW die Zahl der Hartz-IV-Aufstocker unter den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten gestiegen. Viele Geringverdiener profitieren nicht vom Aufschwung.